x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Stucke, Carl

* 26.7.1890 ✝ 14.1.1940

Geboren am 26. Juli 1890 in Bremen, Sohn des Schneiders und Sozialisten Carl Stucke (* 30. 9. 1850 – † 28. 11. 1937); lernte selber Schneider und wurde Mitglied der SPD, schloß sich den Linken an. Wegen einer Rückgratverkrümmung im Weltkrieg kein Soldat, gehörte zum Führungskreis der Bremer Linksradikalen um Johann Knief, wurde Mitglied der Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) und trat 1919 in die KPD ein. Während der Novemberrevolution und der Bremer Räterepublik einer der aktivsten Kommunisten. Zeitweise Sekretär der KPD in Bremen, mitverantwortlich für die Herausgabe der Zeitung »Arbeiterpolitik« und Lokalredakteur der Zeitung »Kommunist«. 1920/21 Redaktionssekretär der »Roten Fahne« in Berlin, Anfang 1921 wurde Stucke Sekretär des KPD-Bezirks Wasserkante und gehörte dem ZA an, Redakteur am »Nordwestdeutschen Echo«. Auf dem VIII. Parteitag Anfang 1923 in Leipzig erneut in den ZA gewählt. Stucke war Anhänger von Heinrich Brandler, deshalb im Mai 1924 von Ruth Fischer und Arkadi Maslow als Sekretär des Bezirks Wasserkante abgesetzt. Später war er in Berlin im Apparat des ZK der KPD tätig, u. a. Redakteur am »Volksecho«, dem Kopfblatt der »Roten Fahne« für die Provinz Brandenburg. Wegen Rechtsabweichung und Zugehörigkeit zur Brandler-Fraktion vom XII. Parteitag der KPD im Juni 1929 aus der Partei ausgeschlossen. 1933 festgenommen, kam für einige Zeit ins KZ. Bis zum Kriegsausbruch lebte er mit seiner jüdischen Frau Genia Stucke, geborene Gusyk (*29.5. 1897), in Berlin-Tempelhof. Sie arbeitete bei der sowjetischen Handelsvertretung. Im September 1939 wurde Carl Stucke erneut festgenommen und in das KZ Sachsenhausen eingeliefert, wo er am 14. Januar 1940 starb. Seine Frau wurde denunziert, im Juni 1943 verhaftet und im Januar 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Beider Sohn Thomas Stucke (* 27. 11. 1927) wurde als sogenannter Mischling verfolgt und noch zur Organisation Todt dienstverpflichtet.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten