In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Szillat, Paul
* 30.10.1888 ✝ 17.10.1958
Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Ausbildung zum Verw.-Fachmann; 1910 SPD; 1925 – 33 Abg. des Preuß. Landtags; letzter Vors. der SPD-Fraktion; 1928 – 30 Stadtrat u. Stadtkämmerer in Rathenow; 1930 – 33 OB in Brandenb. (Havel), 1933 des Amtes enthoben, »Schutzhaft«, KZ Oranienburg.
1945 Mitbegr. der SPD in Rathenow u. stellv. SPD-Bez.-Vors. in Brandenb., OB in Rathenow; 1946 SED; 1946 – 50 Mitgl. des SED-Krs.-Vorst., des PV u. MdL Brandenb.; nach Kritik an »Säuberungen« u. der Entw. der SED zur »Partei neuen Typus« 1950 wegen »Sozialdemokratismus« verhaftet, wegen angebl. Wirtschaftsverbrechen angeklagt u. zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, Haftverbüßung im Zuchthaus Brandenb.-Görden; am 17.6.1953 forderten Demonstranten vor dem Stadthaus in Rathenow: »Wir wollen unseren Bürgermstr. Szillat wiederhaben!«; April 1956 Entlassung aus der Haft; Flucht aus der DDR; gest. in Berlin (West).
Bouvier, B.: Ausgeschaltet! Sozialdemokraten in der Sowj. Besatzungszone u. in der DDR 1945 – 1953. Bonn 1996.
Beatrix Bouvier
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel. 030- 44 02 32-0, mail@christoph-links-verlag.de