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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Tenner, Günther Fritz

* 25.2.1907 ✝ 11.4.1989

Geb. in Berlin; Vater Bäcker u. Metallarb., Mutter Dienstmädchen; 1914 – 21 Volksschule in Berlin; ab 1921 Berliner Fabrikarbeiterverb.; 1921 – 25 Bürobote, danach Arbeiter in Berlin; 1925 Berliner DMV; 1927 KJVD; Jan. 1928 KPD in Berlin; Pol.-Ltr. des KJVD-UB Berlin-Zentrum, anschl. von den Antifa. Jungen Garden Berlin; Mitarb. der KJVD-BL Berlin-Brandenb.; 1930 verhafet u. U-Haft wegen »Fortführung einer illeg. Org.«, mangels Beweisen freigesprochen; 1930 – 32 Instrukteur des ZK der KJVD in Frankfurt (Main), Magdeburg, Saargeb. u. Oberschles.; 1932/33 Jugendsekr. des KJVD-UB Mittelrhein; 1933 – 35 illeg. pol. Arbeit für die KPD; 1935 nach Moskau über Prag (dort kurzz. verhaftet); 1935 – 37 Kursant der Internat. Lenin-Schule in Moskau (»Erich Lampe«); Jan./Febr. 1937 Lehrgang an der Militärschule in Rjasan; März 1937 nach Spanien; 1937 – 39 Kaderchef des »Hans-Beimler-Bat.«, dann Pol.-Kommissar der Batterie »Ernst Thälmann«; 1938 KP Spaniens; im 2. Einsatz Offz. der Spezialkomp. »André Marty«; ab Febr. 1939 in Frankreich interniert (Lager St. Cyprien, Gurs u. Vernet); 1941 – 43 in Djelfa (Nordafr.) interniert; dort Ltr. der KPD-Gruppe; April – Nov. 1943 bei der engl. Armee in Nordafr., dort ebenfalls Ltr. der KPD-Gruppe; 1943 – 45 UdSSR (»Grischa Teller«), dort für das NKWD eingesetzt.

1945 Rückkehr nach Dtl.; 1945/46 Bez.-Rat für Personal u. Verw. im Bez.-Amt Berlin-Charlottenburg; ab 1947 Hauptref. in der Abt. Personalpol., dann Kadermitarb. in der Abt. Landw. beim PV bzw. ZK der SED; 1950 – 71 Mitgl. der ZPKK der SED im Rang eines Abt.-Ltr. des ZK der SED u. maßgebl. an Parteisäuberungen u. Kaderüberprüfungen beteiligt (so gegen  Franz Dahlem); 1969 VVO; 1973 Ehrenspange zum VVO; 1977 KMO; Mitgl. der Zentr. Kommission zur Betreuung alter verdienter Parteimitgl.; 1982 Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Berlin.

Weber, H., Mählert, U. (Hrsg.): Terror. Stalinistische Parteisäuberungen 1936 – 53. Paderborn u. a. 1998.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten