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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Tetens, Fritz

* 19.2.1900

Geboren am 19. Februar 1900 in Berlin; Schmied. Bis 1917 in der sozialistischen Jugend in Berlin aktiv, er übersiedelte zunächst nach Süddeutschland und kam in Verbindung zu den Linksradikalen. 1918 schloß er sich in Wilhelmshaven den Internationalen Kommunisten Deutschlands an und war als deren Delegierter auf dem Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin. Er kritisierte die Führung und in einer persönlichen Erklärung wandte er sich gegen Hugo Eberlein, von dem er sich wegen seiner Kritik an der Zentrale zu Unrecht angegriffen fühlte. Denn Eberlein hatte Tetens, »diesen jungen Genossen«, gefragt: »Was habt ihr geleistet in diesen vier Jahren?« Tetens verwies auf seine Aktivität in der Jugendorganisation. Im Januar 1919 war Tetens an einem Putsch in Wilhelmshaven beteiligt, wurde zu fünf Jahren Festung verurteilt, konnte aber nach Dänemark fliehen. Danach gab es Gerüchte, er habe im Herbst 1919 den Reichsbehörden seine Dienste gegen die KPD angeboten (was diese aber ablehnten). Daraufhin kehrte er nach Deutschland zurück und trat seine Strafe an, von der ihm später zwei Jahre erlassen wurden. Tetens soll 1927 Redakteur in Eberswalde gewesen sein. Es ließ sich nicht ermitteln, ob er noch für die KPD tätig war, denn politisch trat er nicht mehr hervor. Weitere Lebensdaten Fritz Tetens sind nicht bekannt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten