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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Teuber, Heinrich

* 23.2.1872 ✝ 1.9.1927

Geboren am 23. Februar 1872 in Peterwitz/Krs. Frankenstein in Schlesien. Ziegelformer, Erd- und Bergarbeiter. Seit 1900 Mitglied der SPD, er berichtete von 1905 bis 1910 für die »Breslauer Volkswacht« aus Waldenburg. Von 1905 bis 1909 im Bergarbeiterverband in Waldenburg aktiv, von 1906 bis 1910 Vorsitzender der SPD-Wahlkreisorganisation Breslau. Teuber war 1910/11 Angestellter des Bergarbeiterverbandes in Senftenberg und ab Mai 1911 bis 1916 im Hauptbüro des Verbandes in Bochum. 1917 trat er in die USPD ein, war bis 1920 Vorsitzender der USPD in Bochum und 1919 Mitglied des Zentralzechenrates. Im Juni 1920 wurde Teuber im Wahlkreis Westfalen-Süd in den Reichstag gewählt, dem er bis 1924 angehörte. Er trat für die Verschmelzung mit der KPD ein und war von Oktober bis Dezember 1920 Mitglied der Kontrollkommission der USPD-Linken. Mit mehreren USPD-Abgeordneten und mit den beiden KPD-Abgeordneten Clara Zetkin und Paul Levi bildete er im Dezember 1920 die gemein-

same VKPD-Reichstagsfraktion. In der VKPD wurde er Sekretär des UB Bochum, Vorsitzen-

der des Bezirks westliches Westfalen und Mitglied des ZA. Bereits am 27. Februar 1921 legte er sein Amt als Bezirksvorsitzender nieder und schied aus dem ZA aus. Teuber gehörte zu jenen VKPD-Reichstagsabgeordneten, die mit der Politik der Mehrheit der Zentrale, ihrer Unterwerfung unter die Komintern nicht einverstanden waren. Er schloß sich zunächst der KAG Paul Levis an, ging im April 1922 zur USPD zurück und wurde im Oktober 1922 wieder Mitglied der SPD. Nun lebte er als freier Publizist in Bochum, schrieb für die von Paul Levi redigierte Zeitschrift »Sozialistische Politik und Wirtschaft«, war vertretungsweise Redakteur an der »Leipziger Volkszeitung«. Bis 1927 war er auch Abgeordneter des Provinziallandtages Westfalen und Mitglied des SPD-Kreisvorstandes Bochum. Heinrich Teuber starb am 1. September 1927 in Leipzig.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten