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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Thesen, Matthias

* 29.4.1891 ✝ 11.10.1944

Geboren am 29. April 1891 in Ehrang bei Trier, Sohn einer katholischen Arbeiterfamilie; lernte Dreher. 1910 wurde er Mitglied der SPD. Während des Krieges Soldat, trat er 1917 zur USPD über. Danach übersiedelte er ins Ruhrgebiet und war in verschiedenen Großbetrieben beschäftigt. Mit dem linken Flügel der USPD kam Thesen 1920 zur KPD. Ab 1924 hauptamtlicher UB-Sekretär in Duisburg-Hamborn, von 1924 bis 1928 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Hamborn. Im Mai 1928 zog Thesen im Wahlkreis Düsseldorf-West, im Juli 1932 im Wahlkreis Westfalen-Nord in den Reichstag ein, dessen Abgeordneter er bis 1933 blieb. 1929 übernahm er die Leitung des UB Bochum und später des UB Essen. In der illegalen KPD 1933 Oberberater für den Bezirk Wasserkante. Am 14.September 1933 in Hamburg festgenommen, gefoltert, und am 26. Februar 1935 zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Als er nach der Haftzeit in Oslebshausen/Bremen und Brandenburg erklärte, daß er seine Weltanschauung nicht geändert habe, wurde er im April 1937 ins KZ gebracht, zuerst nach Papenburg, dann nach Sachsenhausen. Im Mai 1939 verurteilte ihn das Hanseatische OLG nochmals zu vier Jahren Zuchthaus, nach deren Verbüßung in Vechta und Hamburg-Fuhlsbüttel kam er wieder ins KZ Sachsenhausen. Zusammen mit 26 anderen Häftlingen, darunter Ernst Schneller und Augustin Sandtner, wurde Matthias Thesen am 11. Oktober 1944 von der SS erschossen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten