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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Thielen, Nikolaus

* 22.11.1901 ✝ 6.1.1944

Geboren am 22. November 1901 in St. Sebastian bei Koblenz; lernte Maschinist in Vallendar, trat 1918 in die Gewerkschaft und 1919 in die SPD ein. Anfang 1924 wurde Thielen, seit 1923 KPD-Mitglied, 1. Bevollmächtigter des DMV in Bendorf/Rhein, seine Wahl war nach Darstellung der SPD-Presse unter zweifelhaften Umständen erfolgt. 1927 Delegierter zum XI. Parteitag der KPD, gehörte er ab Ende 1927 zur engeren BL Mittelrhein. Er kam 1929 in den Kreistag Koblenz, wurde im Juli 1932 im Wahlkreis Köln-Aachen in den Reichstag gewählt und blieb auch nach den Novemberwahlen Reichstagsabgeordneter. Thielen flüchtete 1933 nach Lothringen und wirkte ab April 1934 im Saargebiet. Nach Berlin geschickt, sollte er Oberberater in der Pfalz werden, wurde aber am 21. September 1934 bei seiner Ankunft in Berlin erkannt und festgenommen. Die Gestapo brachte ihn so weit, einen Treff preiszugeben, den er am Bahnhof in Weinheim mit

Kurt Müller

, dem Bezirksleiter Baden-Pfalz, und Fritz Bischoff, dem Oberinstrukteur, verabredet hatte. Thielen fuhr am 23.September nach Weinheim und diente der Gestapo dort als Lockvogel. Bereits vorher hatte er eine Zusammenkunft in Berlin, u. a. mit Georg Handke, hochgehen lassen. Er wurde am 2. Juli 1935 dennoch vom 1. Senat des VGH zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, saß mehrere Jahre im Zuchthaus Siegburg und Waldheim, schließlich am 18. November 1943 ins KZ Mauthausen gebracht, wo Nikolaus Thielen am 6. Januar 1944 ums Leben kam.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten