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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Thorndike, Andrew

* 30.8.1909 ✝ 14.12.1979

Geb. in Frankfurt (Main); Vater GD u. Kommandantist des Scherl-Verlags; 1928 Abitur; 1928 – 30 kfm. Lehre im Scherl-Verlag Ber-

lin; 1930/31 bei der »Württemberger Ztg.«;

1931 – 42 Angest. der UFA-Werbefilmabt.; später Gen.-Vertreter für Sachsen u. Schles.; 1940 Mitarb. an Prop.-Filmen für die Wehrmacht u. Regisseur von Lehrfilmen für die Marine Hauptfilm- u. Bildstelle sowie die Heeresfilmstelle; 1942 Verhaftung wegen »Verdachts der Wehrkraftzersetzung«, eingezogen zum Kriegsdienst als Sanitätsgefr.; 1944 weitere Filmarbeit für das Oberkdo. der Wehrmacht; 1945 – 48 sowj. Kriegsgefangenschaft, Assistent der Zentr. Antifa-Schule Krasnogorsk.

1949 SED; 1949 – 53 Regisseur bei der DEFA; Apr. 1953 in West-Berlin im Kontext der sog. »Vulkan«-Affäre verhaftet wg. Spionageverdachts, nach Protesten entlassen; 1953 – 67 Dokumentarist beim DEFA-Studio für Wochenschau u. Dok.-Filme; 1952, 1956 u. 1963 NP (gem. mit  Ehefrau Annelie T.); 1967 Ltr. der DEFA-Gruppe 67; 1961 DAK/AdK; 1963 Internat. Weltfriedenspreis u. Leninpreis; 1967 Gründungsmitgl. u. Präs. des Verb. der Film- u. Fernsehschaffenden; 1973 Banner der Arbeit; 1978 NP; 1978 Mitgl. des Präs. des Film- u. Fernsehrats der DDR; Mitgl. des NR der NF; 1979 KMO; zahlr. Filmpreise; gest. in Berlin.

Seit 1952 gem. mit Annelie T. Gestalter von Kompilationsfilmen; in ihren Filmen mit hist.-pol. Thematik setzten sie sich insbes. mit der dt. Geschichte auseinander; die Filme fanden weltweit Anerkennung.

Dok.-Filme: 1951 »Wilhelm Pieck – das Leben unseres Präs.«, 1956 »Du u. mancher Kamerad«, 1958 »Unternehmen Teutonenschwert«, 1963 »Das russ. Wunder«, 2 Teile, 1968 »Geheime Kommandosache«, siebentlg. Fernsehdokumentation, 1970 »Unter den Linden. Geschichte einer Straße«, dreitlg. Fernsehdok., 1977 »Die Alte Neue Welt«.

Das russ. Wunder. Berlin 1963; Probleme der Massenwirksamkeit des Kinofilms in der DDR in den 70er Jahren. Arbeitsheft AdK der DDR. Berlin 1970; Die Alte Neue Welt. Leipzig 1979. Filmdokumentaristen der DDR. Berlin 1969; Film- u. Fernsehkunst der DDR (Hrsg. von der HS für Film u. Fernsehen der DDR). Berlin 1979; Wegbereiter (Hrsg. vom Staatl. Filmarchiv). Leipzig 1982; Michalski, J.: A. Th. u. der implodierte »Vulkan«. Berlin 2009.

Renate Rätz / Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten