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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Torhorst, Marie

* 28.12.1888 ✝ 7.5.1989

Geb. in Ledde (Krs. Tecklenburg, Westfalen); Vater Pfarrer; Schwester Adelheid T. (1884 – 1968) ebenfalls Mathematiklehrerin u. 1949 – 51 Ltr. des Goethe-Museums in Weimar; nach dem Abitur 1913 – 21 Studium der Math., Physik u. Geographie an den Univ. Göttingen u. Bonn, dort 1918 Prom. »Über die Randmenge einfach-zusammenhängender ebener Gebiete«, 1919 Lehramtsstaatsexamen u. 1920 päd. Examen; anschl. Lehrerin an einer kath. Mädchenschule sowie Bibliothekarin an der Univ. Bonn; zugl. Zusatzstudium an der Univ. Köln, hier 1923 Handelslehrer-Dipl.; 1923 – 29 Ltr. der Handelsschule des Frauenerwerbs- u. Ausbildungsvereins in Bremen; 1928 SPD; 1929 – 33 Lehrerin an der Karl-Marx-Schule in Berlin-Neukölln, Entlassung aus polit. Gründen; anschl. bis 1945 diverse Tätigkeiten u. Hilfsarbeiten in Berlin; illeg. polit. Arbeit.

August 1945 Fachreferentin für Lehrerbildung beim Magistrat von Berlin; 1946 KPD u. Ltr. der Abt. Schule u. Erziehung im ZK der SED; 1947 – 50 Ministerin für Volksbildung des Landes Thüringen – erste weibl. Ministerin in Thüringen; ab 1952 in versch. Funktionen tätig, u. a. 1950 / 51 Ltr. der Kunstausstellung der VR China in Berlin; 1951 / 52 Mitgl. des Sekretariats der IDFF; 1958 – 64 wiss. Mitarb. bzw. Abt.-Ltr. Vergleichende Pädagogik am Dt. Päd. Zentralinst. in Berlin; 1962 Prof.-Titel; 1988 Ehrenprom. der APW; gest. in Berlin.

T. war überzeugte Anhängerin der Schulreformen u. der weltl. Schule in der Weimarer Rep.; beteiligt an der bildungspolit. Umsetzung wesentl. Forderungen der soz. Arbeiterbew. in der SBZ / DDR.

Über die Randmenge einfach-zusammenhängender ebener Gebiete. In: Math. Ztschr. Bd. 9, 1918; Schulentw. u. Schulreformen in einigen kapitalist. Ländern. Berlin 1962 (Hrsg.); Pfarrerstochter, Pädagogin, Kommunistin. Aus dem Leben der Schwestern Adelheid u. Marie Torhorst. Hrsg. von K.-H. Günther, Berlin 1986. R. Tobies: Biograph. Lexikon in Ma¬thematik promovierter Personen an dt. Univer¬sitäten u. Technischen Hochschulen WS 1907 / 08 bis WS 1944 / 45. Augsburg 2006.

Annette Vogt

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten