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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Tragelehn, Bernhard Klaus

* 12.4.1936

Geb. in Dresden; 1955 – 58 Meisterschüler bei  Bertolt Brecht u.  Erich Engel an der AdK in Berlin, 1957 Inszenierung von Brechts »Die Ausnahme u. die Regel« in Wittenberg u. 1958 von  Heiner Müllers »Die Korrektur«; danach Regisseur am Theater in Senftenberg u. 1958 – 61 zugl. an der Studentenbühne der HfÖ Berlin, 1961 dort Inszenierung von Müllers »Die Umsiedlerin«, nach der Uraufführung Verbot des Stücks wegen »konterrev.« Charakters, Ausschluß aus der SED, »Bewährung« im Braunkohlentagebau Klettwitz (Niederlausitz); ab 1964 wieder Theaterarb.; 1967 – 69 Lehrer an der Dt. HS für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg; 1972 – 76 am Berliner Ensemble, enge Zusammenarb. mit  Einar Schleef bei der Insz. von »Katzgraben« ( Erwin Strittmatter, 1972), »Frühlingserwachen« (Frank Wedekind, 1974) u. »Fräulein Julie« (August Strindberg, 1975; 1976 Absetzung aus ideolog. Gründen); danach keine Aufträge mehr an Theatern der DDR, 1979 Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.

Inszenierungen insb. von Shakespeare-, Molière- u. Müller-Stücken in Stuttgart, Frankfurt (Main), Bochum u. Düsseldorf; 1981 Mitgl. der Dt. Akad. der Darstellenden Künste Frankfurt (Main); 1983 – 86 am Bayer. Staatsschauspiel München, dort 1984 »Philoktet« (Müller), 1985 »Hamlet« (Shakespeare); 1985 Insz. der »Umsiedlerin« in Dresden; 1987 Schauspieldir. in Düsseldorf; Okt. 1989 Rückkehr nach Berlin.

Insz. der Müller-Stücke »Germania Tod in Berlin« (1990), »Leben Gundlings Friedrich von Preußen Lessings Schlaf Traum Schrei« (1991) u. »Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten« (1995, Hamburg) sowie von Brechts »Leben des Galilei« 1997 am Berliner Ensemble; Übers. von Theaterstücken insb. von Shakespeare u. engl. Zeitgenossen sowie Molière; 1990 Fritz-Kortner-Preis für die »Radikalität, Genauigkeit u. Wahrheitsbessenheit in der Theaterarb.« (zus. mit Schleef); 1997 – 98 letzter Präs. des Dt. PEN-Zentrums (Ost); Mitgl. des PEN-Zentrums Dtl.; 1998 Mitgl. der Sächs. AdK; Vors. der Internat. Heiner-Müller-Ges.; lebt in Berlin.

»Nöspl.« Gedichte 1956 – 92. Frankfurt (Main) 1996; Schranzler Köder, Fischarping u. Co. 1999; Neue Xenien 1959 – 99. Frankfurt (Main) 2000; Das andere Ende der Geschichte. Aschersleben 2001; Roter Stern in den Wolken. Berlin 2006. Girshausen, T. (Hrsg.): B. K. T.: Theaterarbeiten. Shakespeare/Molière. Berlin 1988; Müller, H.: Krieg ohne Schlacht. Köln 1992 (Kap.: Die »Umsiedlerin«-Affäre); Adamski, H.: Geschichte u. Gegenwart auf dem Theater. B. K. T.s Inszenierungen von Shakespeares »Maß für Maß«. Köln 1999.

Jan Wielgohs

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten