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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Treuber, Julius

* 13.6.1880 ✝ 24.7.1955

Geboren am 13. Juni 1880 in Reutlingen, Sohn eines Mechanikers; lernte Buchhändler und arbeitete als Verlagsangestellter. 1905 Mitglied der SPD, 1908 Geschäftsführer der Buchhandlung Freie Presse in Elberfeld. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg, er trat 1917 zur USPD über, gehörte im November 1918 dem Soldatenrat in Kiel bzw. dem Arbeiter- und Soldatenrat in Elberfeld an. Seit 1919 Mitglied der KPD, leitete Treuber seit Februar 1919 die KPD-Buchhandlung Volksfreund in Braunschweig, 1920 berief ihn die Zentrale zum Geschäftsführer des Verlages Carl Hoym Nachf. in Hamburg, von 1921 bis 1925 Leiter der Lessing-Buchhandlung in Berlin-Charlottenburg, einem illegalen Unternehmen der Komintern. Anschließend beim Verlag für Literatur und Politik beschäftigt, war er ab 1926 Einkäufer für wissenschaftliche und technische Literatur im Bist-Verlag, eine staatliche sowjetische Einkaufsstelle. 1927/28 Leiter des Element-Verlages und des Verlages Der Pfaffenspiegel. Seit 1929 Kassierer und Buchhändler des Proletarischen Freidenkerverbandes, 1932 wurde Treuber Geschäftsführer des Internationalen Arbeiter-Verlags in Berlin. Nach 1933 lange Jahre erwerbslos, ab 1938 Versicherungsangestellter. 1945 wieder Mitglied der KPD, im September 1945 Bibliotheksleiter im ZK der KPD bzw. ab April 1946 des SED-PV. Dann 1949 Referent in der Verschlußsachenabteilung in der Kanzlei beim Präsidenten der DDR. Julius Treuber starb am 24. Juli 1955 in Ost-Berlin. Treubers Tochter Charlotte (*24.1. 1907 – † 21. 10. 1999) war zeitweise Lebensgefährtin von Herbert Wehner und später Ehefrau von Erich Wendt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten