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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ueberbrück, Klaus (Nikolaus)

* 13.1.1893 ✝ 24.4.1957

(* 1893 – † 1957)

Geboren am 13. Januar 1893 in Harburg, Sohn eines Eisenbahnschlossers. Werftarbeiter, ab 1911 Seemann und Heizer, 1911 Mitglied der SPD. 1914 zur Kriegsmarine, eingesetzt beim Marinekorps in Flandern. Im Juli 1918 Flug-Obermaat und Ausbildung als Jagdflieger in Celle. Hier im November 1918 Mitglied des Soldatenrates. 1919 Mitglied der USPD, 1921 der KPD, Mitarbeiter im AM-Apparat, u. a. AM-Leiter der BL Berlin-Brandenburg. Seit Mai 1923 Bote bei der sowjetischen Botschaft in Berlin, kam im Oktober 1924 in die Sowjetunion, wurde offiziell Arbeiter in einer Moskauer Radiofabrik, nahm aber am zweiten Lehrgang der M-Schule der Komintern teil. Nach Rückkehr Mitarbeiter im zentralen AM-Apparat, wurde am 23. Oktober 1931 in Berlin verhaftet, da er von einem AM-Mitarbeiter aus Breslau Sprengstoff entgegengenommen hatte. Zunächst befürchtete die KPD offenbar einen »zweiten Fall« Felix Neumann, sie nannte Ueberbrück in einem Artikel der »Roten Fahne« einen Provokateur, schickte ihm dann aber einen Anwalt. Nach achtmonatiger

U-Haft wurde er vom Reichsgericht in Leipzig im Prozeß »Rabenmüller und Genossen« am 9.Juli 1932 zu acht Jahren Zuchthaus wegen »Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz und Vorbereitung zum Hochverrat« verurteilt. Bis 1938 im Zuchthaus Luckau inhaftiert, ab November 1939 im KZ Sachsenhausen, aus dem er Ende Januar 1940 entlassen wurde, Lagerarbeiter in Berlin. 1945/46 Mitglied der KPD/SED, beschäftigt bei der sowjetischen Zentralkommandantur von Groß-Berlin, später bei der Polizei. Klaus Ueberbrück starb am 24. April 1957 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten