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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Ulbricht, Lotte (Charlotte)

* 19.4.1903 ✝ 27.3.2002

Geb. in Berlin-Rixdorf; Vater Hilfsarb., Hausdiener, Mutter Heimarb., Kleinbäuerin; Volks- u. Mittelschule bis 1919; dann Büroangest.; 1919 – 21 Arbeit als Stenotypistin in einer Berliner Fa.; 1919 – 24 Freie Soz. Jugend / KJD; 1920 ZdA; seit 1921 KPD; 1921/22 Stenotypistin beim ZK der KPD in Berlin u. bei der ZK-Abt. Bergbau in Essen; danach bei der BL der KPD in Essen; 1922/23 als Stenotypistin / Sekretärin bei der KJI in Moskau u. 1923/24 beim ZK der KPD in Berlin; dann von 1924 – 26 Stenotypistin bei der KPD-Reichstagsfraktion in Berlin; 1926/27 Archivarin bei der KJI in Moskau; 1927 – 31 Sekr. u. Stenotypistin in der UdSSR-Handelsvertr. in Berlin; 1931 – 35 Ref. bei der KI in Moskau; 1931 – 35 KPdSU (B); 1932/33 Fernstudium an der Akad. für Marx.-Lenin., 1933 – 35 Abendstudium an der KUNMZ in Moskau (nicht beendet); gleichz. Kurier für die OMS (»Margret Welter«); 1935 – 38 ehrenamtl. Mitarb. im Auslandsapparat des ZK der KPD; nach der Verhaftung ihres früheren Lebenspartners  Erich Wendt 1936 (obwohl bereits von ihm getrennt u. in Lebensgem. mit  Walter Ulbricht) einer Untersuchung der IKK unterworfen, Mai 1939 Rüge der IKK wg. »Abstumpfung der Klassenwachsamkeit« (1940 aufgehoben); 1938 – 40 Setzerin in der Druckerei für ausländ. Lit. in Moskau; 1940/41 Deutschlehrerin an einer Abendschule in Moskau; 1941 – 45 Hauptref. der KI u. Instrukteurin in Moskau.

1945 Rückkehr nach Dtl.; 1945 FDBG u. KB; 1945/46 Ltr. der Allgem. Abt. im ZK der KPD; ab Aug. 1946 als Red. des »Informations-Bulletins« in der ZK-Abt. Presse u. Information, dort zeitw. Ltr. des Informationsdienstes; April 1947 – Juli 1953 persönl. Mitarb. von Walter U. im ZK der SED; 1950 Heirat mit Walter U.; 1953 zum Studium an das IfG beim ZK der SED delegiert; 1950 – 18.7. 1953 Mitgl. der Red.-Kommission der theoret. Ztschr. der SED »Einheit«; 1950 – 53 Mitgl. der Frauenkommission beim SED-PB; 1954 – 59 Studium am IfG (wiss. Aspirantur), Dipl.-Ges.-Wiss.; 1955 Clara-Zetkin-Medaille; 1959 VVO; 1959 – 73 wiss. Mitarb. am IML; dort von Nov. 1959 – Jan. 1961 in der Abt. Geschichte der Partei u. der dt. Arbeiterbew. Ltr. der neugebildeten Arbeitsgr. »Walter Ulbricht«; von 1961 – 73 als wiss. Mitarb. des IML für die pol. Red. aller vom Inst. hrsg. Reden u. Schriften Walter U.s verantw.; 1960 Banner der Arbeit; 1960 – 62 Mitgl. der Frauenkommission beim Sekr. des ZK, 1962 – 73 Mitgl. der neugebildeten Frauenkommission beim PB des ZK; 1963 VVO; 1965 Ehrenspange zum VVO; 1969 KMO; Juli 1973 Ruhestand; 1978 VVO; 1983 KMO; 1988 Großer Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Berlin-Pankow.

Eine unvergeßliche Reise. Leipzig 1965; Reden u. Aufsätze 1943 – 1967. Berlin 1968; Mein Leben. Selbstzeugnisse, Briefe u. Dokumente. Berlin 2003 (hrsg. von Frank Schumann). Schumann, F. (Hrsg.): Lotte u. Walter. Die Ulbrichts in Selbstzeugnissen, Briefen u. Dokumenten. Berlin 2003.

Bernd-Rainer Barth / Monika Kaiser

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten