In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Ulbricht, Richard
* 8.5.1873 ✝ 20.9.1937
Geboren am 8. Mai 1873 in Altenburg; lernte Schlosser und Dreher, arbeitete später in München, von 1909 bis 1917 bei Zeiss in Jena und später bis 1930 bei verschiedenen Firmen in Berlin. 1913 trat er in die SPD, 1917 in die USPD ein. Als Spezialist in einem kriegswichtigen Betrieb vom Militärdienst befreit, gehörte er 1916 zu den Mitorganisatoren der Osterkonferenz der sozialistischen Arbeiterjugend in Jena. Seit 1919 Mitglied der KPD, Anfang der zwanziger Jahre übersiedelte Ulbricht nach Berlin. Er war 1920/21 Angehöriger der Wachmannschaft der KPD-Zentrale in der Rosenthaler Straße, er soll für den AM-Apparat tätig gewesen sein. Anfang 1930 meldete er sich für einen längeren Arbeitsaufenthalt in die Sowjetunion. Gemeinsam mit seiner Frau Marie Ulbricht, geborene Gestribow (* 28. 7. 1885 – 31. 5. 1958), reiste er im September 1930 nach Moskau und arbeitete dort als Facharbeiter in der Nähe Moskaus im Werk Nr. 3 in Orechowo-Sujewo. Am 20.September 1937 vom NKWD verhaftet, wurde Richard Ulbricht bereits am 3. November 1937 in Butowo erschossen, Marie Ulbricht wurde 1940 nach NS-Deutschland ausgewiesen.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
Karl Dietz Verlag Berlin, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, Tel. 030 - 29 78 45 34