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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ullrich, Arthur

* 26.3.1894 ✝ 16.6.1969

Geboren am 26. März 1894 in Görlitz, Sohn eines Maurers, der 1897 tödlich verunglückte. Lernte Elektriker, ab 1915 Militärdienst, im Februar 1916 vor Verdun verwundet, anschließend zum Funker ausgebildet. Im November 1918 Mitglied eines Soldatenrates, ab Dezember in Görlitz wieder Elektriker. Er trat in die USPD ein und wurde DMV-Branchenleiter. Ende 1919 Redakteur der USPD-Wochenzeitung »Freies Wort« in Görlitz, ab 1920 in der KPD. 1922 UB-Leiter für die Kreise Görlitz u. a. Von Oktober 1923 bis Januar 1924 in »Schutzhaft«, bis 1929 Stadtverordneter in Görlitz, gehörte Ullrich bis 1925 der BL Lausitz und ab 1925 der erweiterten BL Schlesien an. Auf dem XI. Essener Parteitag 1927 zum Mitglied der Zentralen Beschwerdekommission gewählt, nach dem XII. Weddinger Parteitag im Juni 1929 Kandidat des ZK. Von Juli 1929 bis Juni 1931 Orgleiter der KPD Schlesien, wo er die starke KPO-Minderheit bekämpfte. Ab Juli 1931 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, kehrte im Oktober 1932 nach Deutschland zurück und wurde RGO-Sekretär für Schlesien. Ullrich wurde am 5. März 1933 in den Reichstag gewählt, konnte aber wegen des einsetzenden NS-Terrors sein Mandat nicht wahrnehmen. Am 28.April 1933 in Breslau festgenommen, bis August 1934 »Schutzhaft«, danach bis 1937 Elektriker in Görlitz. Im Juni 1937 erneut verhaftet, saß er bis 1945 in den KZs Dachau und Buchenwald. Von Juni bis August 1945 Angestellter der Stadtverwaltung Görlitz, 1945/46 Vorsitzender der KPD in Görlitz und anschließend bis Anfang 1949 paritätischer, ab 1949 alleiniger Vorsitzender der SED. Seit 1952 in der BPKK Dresden und von 1958 bis 1960 Vorsitzender der Revisionskommission der SED-BL Dresden, er erhielt im Februar 1969 den Karl-Marx-Orden. Arthur Ullrich starb am 16. Juni 1969 in Dresden.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten