In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Vallentin, Maxim
* 9.10.1904 ✝ 2.9.1987
Geb. in Berlin; Vater Regisseur Richard V., Mutter Schauspielerin; 1911 – 19 Goethe-Schule Berlin, 1919/20 Berthold-Otto-Schule Berlin; 1920 Ausbildung an der Marie-Seebach-Schule des Staatl. Schauspielhauses; 1921 – 26 Engagements als Schauspieler an versch. Bühnen in Berlin u. am Schauspielhaus Zürich; 1926 KPD; 1927 Gründung u. Ltg. der Agit.-Prop.-Truppe des KJVD; Ende 1927 Umwandlung in die Agit.-Prop.-Truppe »Das Rote Sprachrohr«, Ltg. der Truppe; 1933 Emigr. in die ČSR; Mai 1935 Emigr. in die UdSSR; 1935 – 37 Oberspielltr. am Dt. Gebietstheater Dnepropetrowsk; 1936 dort Inszenierung von Kleists »Der zerbrochene Krug«; 1937/38 Regisseur am Staatstheater Engels; 1938 Denunziation, Ausschl. aus der KPD, im glei-
chen Jahr Rehabil., Wiederaufn. in die KPD;
1938 – 45 Mitarb. der dt.-spr Red. des Moskauer Rundfunks.
1945 Rückkehr nach Dtl., Weimar; nach 1946 KPD/SED; Mitbegr. der Abt. Schauspiel an der Musikschule Weimar; 1947 – 52 Intendant des Dt. Theaterinst. Weimar; Ltr. des Jungen Ensembles Weimar; Verbreitung der Methode von Konstantin Stanislawski, Hrsg. von dessen Werken in Dtl.; Inszenierung von Alexander Surows »Das grüne Signal«; 1947 Ernennung zum Prof.; 1952 – 68 Intendant des Maxim-Gorki-Theaters Berlin; 1952 dort Inszenierung von Boris A. Lawrenjows »Für die auf See«, 1954 Friedrich Wolfs »Das Schiff auf der Donau«, 1954 Maxim Gorkis »Dostigajew u. die anderen«, 1956 Johannes R. Bechers »Der Weg nach Füssen«, 1957 Maxim Gorkis »Nachtasyl«; 1955 u. 1962 NP; 1964/65 Intendant der Volksbühne Berlin; 1965 Ord. Mitgl. der AdK; 1967 Inszenierung von Maxim Gorkis »Wassa Shelesnowa«; 1976 u. 1984 VVO; gest. in Berlin.
Das Rote Sprachrohr. Berlin 1929; Vom Stegreif zum Stück. Berlin 1949; Schriftenreihe »Bühne der Wahrheit« (Stanislawski-Schriften). Weimar 1949 ff. (Hrsg.).
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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