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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Vehlow, Franz

* 24.10.1895 ✝ 1.12.1936

Geboren am 24. Oktober 1895 in Köln-Kalk, Sohn eines Fabrikarbeiters; lernte Dreher. Mitglied der KPD und Betriebsrat, sein Mandat für den Anfang September 1928 in Leipzig tagenden ADGB-Kongreß wurde für ungültig erklärt. Wegen einer Unterschriftensammlung gegen seinen Ausschluß vom ADGB-Kongreß dann aus dem Betrieb entlassen, wurde er im März 1929 hauptamtlicher Funktionär der KPD-BL Mittelrhein. 1929/30 hielt er sich in Ostpreußen auf, war Redakteur am KPD-Blatt »Echo des Ostens« bzw. wirkte als Orgleiter der KPD Ostpreußen, dann zeitweise Sekretär des KPD-Reichstagsabgeordneten Fritz Selbmann. Vehlow absolvierte 1931 den V. deutschen Lehrgang an der M-Schule der Komintern in Moskau und gehörte vor 1933 unter dem Decknamen Louis Schuster dem AM-Apparat der KPD an. Im Frühjahr 1933 wurde er vom ZK beauftragt, die interne Überprüfung von »Fahrlässigkeiten im Zusammenhang mit der Verhaftung von Ernst Thälmann« zu leiten. Er emigrierte 1934 ins Saargebiet, anschließend in die Schweiz, dort Leiter der Roten Hilfe und zugleich für den Komintern-Nachrichtendienst OMS tätig. Deshalb festgenommen, nach Frankreich ausgewiesen, hier gehörte er der KPD-Emigrationsleitung an. 1936 ging er nach Spanien, war u. a. Politkommissar des »Thälmann-Bataillons«. Franz Vehlow ist am 1. Dezember 1936 vor Madrid gefallen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten