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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Verner, Paul

* 26.4.1911 ✝ 12.12.1986

Geb. in Chemnitz; Vater Metallarb., Mutter Textilarb., beide frühzeitig KPD, 1937 in der UdSSR verhaftet, 1956 rehabil.; Bruder  Waldemar V.; Volksschule; Lehre als Maschinenschlosser; Mitgl. der kommunist. Kindergr.; Jungspartakusbund; 1925 KJVD; 1929 KPD; Volontär im kommunist. Kämpfer-Verlag in Chemnitz; Jugendfunktionär, u. a. Mitgl. der BL des KJVD Sachsen, Instrukteurtätigkeit; Red. der »Jungen Garde«; 1932 – Aug. 1934 in Moskau Korrespondent bei der Ztg. »Komsomolskaja Prawda«; anschl. Werkzeugschlosser in Magnitogorsk; seit Ende 1933 im skandinav. Büro der KJI, Red. der dt. Ausgabe der »Jugendinternationale«; 1934 in Paris Chefred. der »Jungen Garde« bis Frühjahr 1935; dann zur Reorganisierung des KJVD nach Amsterdam; anschl. nach Belgien; Ende 1936 nach Spanien; Gehilfe des Kriegskdo. der 15. Internat. Brigade; Red. bei »El Voluntario«; Febr. 1939 im Parteiauftrag über Frankreich, Amsterdam, Kopenhagen, im März 1939 nach Schweden; 18.10.1939 verhaftet; März 1940 – 42 Internierung in Smedsbo u. Gefängnis; ab Aug. 1943 Arbeit als Metallarb. mit Aufenthaltsbeschränkung außerhalb von Großstädten.

Jan. 1946 Rückkehr nach Dtl. (SBZ); Chefred. im Verlag Neues Leben; Mitbegr. der FDJ; 1946 KPD/SED; 1946 – 49 im PV der SED verantw. für Jugendfragen; Mitgl. des ZR der FDJ; Mitgl. des Red.-Kolleg. der Ztschr. »Neuer Weg«; 1948 Dt. Volksrat; 1949 Ltr. der Org.-Abt. im ZK der SED; seit 1950 ZK-Mitgl.; 1950 – 53 ZK-Sekr. für gesamtdt. Fragen; 1953 – 58 Ltr. der ZK-Abt. für gesamtdt. Fragen (Westabt.), verantw. für konsp. Arbeit in der Bundesrep. Dtl.; ab 1958 wieder Mitgl. des ZK-Sekr.; Kand. des PB, verantw. für Westprop.; 1961 VVO; seit 1963 Mitgl. des PB; ab 1958 Abg. der Volkskammer; 1959 – 71 1. Sekr. der SED-BL Berlin (Nachf. von  Hans Kiefert); 1963 – 71 Stadtverordn. in Berlin; 1969 u. 1976 KMO; 1971 Ehrenspange zum VVO; 1971 – 86 Mitgl. des Staatsrats u. Vors. des Volkskammer-Aussch. für Nat. Sicherheit (Nachf. von  Paul Fröhlich); Nachf.  Erich Honeckers als ZK-Sekr. für Sicherheit; 1971 – 83 Ltr. der Jugendkommission beim PB; 1972 – 76 Vors. der Kommission zur Überarbeitung des SED-Statuts; 1981 – 84 stellv. Vors. des Staatsrats; 1984 aus gesundheitl. Gründen Rücktritt von allen Ämtern; 1986 Großer Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Berlin.

Auf bewährtem Kurs für Soz. u. Frieden. Ausgew. Reden u. Aufsätze. Berlin 1981.

Michael F. Scholz

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten