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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Volkmann, Irma

* 5.5.1904 ✝ 19.4.1988

Geboren am 5. Mai 1904 in Berlin, Tochter eines Heilmasseurs. Nach dem Lyzeum (Freistelle) Sekretärin und Stenotypistin, 1923/24 in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin beschäftigt. 1924 Mitglied der KPD, von 1924 bis 1927 Sekretärin im ZK der KPD. Sie reiste 1925 gemeinsam mit Emmy Scholem, der Frau Werner Scholems, u. a. nach Moskau, war während der Tagung des EKKI Stenotypistin und 1927 Sekretärin von Otto Kuusinen im Apparat der Komintern. Von 1928 bis 1930 erneut bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, lernte sie den Russen Nikolai Farber kennen und übersiedelte mit ihm 1930 in die UdSSR. Sie wurde Mitglied der KPdSU und von 1930 bis 1932 Sekretärin der deutschen Redaktion am Internationalen Agrarinstitut in Moskau, später Übersetzerin für die Zeitschrift »Kommunistische Internationale«. Ihr Mann Farber, Leiter der Planungsabteilung im Volkskommissariat für Wirtschaft, wurde im Herbst 1937 vom NKWD verhaftet und ist in den Stalinschen Säuberungen umgekommen. Irma Volkmann wurde Anfang 1938 aus der KPdSU ausgeschlossen, als »Frau eines Vaterlandsverräters« zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt und nach Archangelsk verbannt. Seit 1946 Lehrerin in Kowrow/Gebiet Wladimir, im Februar 1955 durfte sie in die DDR ausreisen, kam u. a. an das Institut für Sprachen der HU Berlin. Gegen einen verharmlosenden Artikel von Gertraud Teschner im »Neuen Deutschland« anläßlich des 100. Geburtstages von Stalin Ende 1979 schrieb sie einen (natürlich nie veröffentlichten) Protestleserbrief; deshalb wurde sie vom ZK der SED zu einer Aussprache vorgeladen. Irma Volkmann starb am 19.April 1988 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten