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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wagner, Heinrich

* 1.2.1886 ✝ 26.2.1945

Geboren am 1. Februar 1886 in ¸ód´z, Sohn eines Maurers; lernte Schmied, von 1906 bis 1909 Militärdienst beim Jägerregiment in Graudenz. Dann Schmiedegeselle in Tilsit, zog 1912 nach Delmenhorst, arbeitete in einer Wagenfabrik. Seit 1913 schwer lungenkrank, wurde Wagner kein Soldat, sondern 1914 Schmied bei den Atlas-Werken in Bremen. Ab 1919 wieder in Tilsit, dort selbständiger Schmied, 1922 kehrte er nach Delmenhorst zurück und war bis 1925 bei mehreren größeren Firmen in Bremen beschäftigt, dann von 1925 bis 1935 erwerbslos. Seit Oktober 1918 Mitglied der USPD, 1922 leitete er die Delmenhorster Ortsgruppe. Ab 1924 Mitglied der KPD, 1929/30 Vorsitzender der Ortsgruppe Delmenhorst, Wagner gehörte zu den aktivsten KPD-Funktionären im Land Oldenburg. Er war 1931/32 im Oldenburger Stadtrat und wurde im Mai 1931 als Abgeordneter in den Oldenburger Landtag gewählt. Sein Mandat legte er 1932 wegen Differenzen mit der Partei nieder und wurde im November 1932 aus der KPD ausgeschlossen. Im März 1933 in »Schutzhaft« und am 1. Mai 1933 wegen des »Verdachts der illegalen Betätigung für die KPD« erneut für mehrere Wochen inhaftiert. Seit Frühjahr 1935 bei einer Straßenbaufirma in Delmenhorst, danach bei der AG Weser in Bremen beschäftigt, stand Wagner unter Gestapoaufsicht. Er verbrachte zehn Monate in Untersuchungshaft und wurde am 17.Mai 1938 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis Mitte Juli 1940 im Zuchthaus Bremen-Oslebshausen, kam anschließend in das KZ Sachsenhausen, von dort noch nach Bergen-Belsen, wo Heinrich Wagner am 26. Februar 1945 mit Giftgas umgebracht wurde.

 

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten