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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wagner, Hermann

* 22.6.1905 ✝ 23.5.1940

Geboren am 22. Juni 1905 in Berlin, Sohn des Tiefdruckmaschinenmeisters Theodor Wagner; Arbeiter und kaufmännischer Korrespondent. Ab 1923 Mitglied der KPD, Parteiarbeit im UB Berlin-Steglitz. 1927 Übersiedlung in die Sowjetunion, dort bis 1930 Kursant an der KUNMS und Mitglied der KPdSU. 1930 Rückkehr nach Deutschland, offiziell Angestellter der sowjetischen Handelsvertretung, wirkte als Agitpropleiter im Berlin UB Südwest, ab 1931 im KgF, zuletzt stellvertretender Leiter für den Bezirk Berlin-Brandenburg. 1933 Emigration in die Tschechoslowakei, 1934 ging er zusammen mit Elisabeth Mommer in die Sowjetunion, Parteiname Hermann Reich, bis 1937 arbeitete er in verschiedenen Betrieben, u. a. in Nowosibirsk. 1938 aus der Sowjetunion ausgewiesen, reiste er über Helsingfors, Kopenhagen und Oslo nach Brüssel zu seinem Schwager Karl Mommer, der sich aber bereits von der KPD getrennt hatte. Hermann Wagner wurde bei seiner Einreise nach Deutschland am 18. Juli 1939 von der Gestapo in Düsseldorf festgenommen und vom OLG Hamm wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« angeklagt, jedoch Anfang 1940 »aus Mangel an Beweisen« freigesprochen. Daraufhin wurde »Schutzhaft« verhängt und Hermann Wagner in das KZ Sachsenhausen überführt, wo er am 23. Mai 1940 verstarb.

 

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten