In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Wagner, Josef
* 13.4.1896 ✝ 6.12.1946
Geboren am 13. April 1896 in Mallersdorf/ Niederbayern, Sohn einer kinderreichen Arbeiterfamilie; Maschinenarbeiter in Augsburg. Soldat im Weltkrieg, 1919 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Im Januar 1924 wegen seiner Aktivitäten im »deutschen Oktober« 1923 verhaftet, anschließend Anklage und Verurteilung vor dem Reichsgericht. 1925 Freilassung durch die »Hindenburg-Amnestie«. Später war er wieder Maschinenarbeiter in Augsburg und Betriebsrat. Im April 1932 wurde Wagner in den Bayerischen Landtag gewählt. Ab Februar 1933 illegal tätig, am 20. April 1933 festgenommen und am 24. Juli 1933 vom OLG München zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt, danach verhängte die Gestapo »Schutzhaft«. Zunächst Häftling im KZ Dachau, ab Ende September 1939 im KZ Flossenbürg, von dort wieder zurück nach Dachau. Im November 1944 »entlassen«, mußte zur SS-Sondereinheit Dirlewanger, Fronteinsätze in Polen und Rumänien. Wagner desertierte am 15. Dezember 1944 zur Roten Armee, wurde Propagandist und Leiter des antifaschistischen Klubs in einem Kriegsgefangenenlager in den östlichen Karpaten. Hier erkrankte er an einer schweren Tbc, trotz einer Operation im Hospital starb Josef Wagner am 6.Dezember 1946 in Focsani.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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