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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wahlgreen, Johann Friedolf

* 26.10.1855 ✝ 15.11.1941

(* 1855 – † 1941)

Geboren am 26. Oktober 1855 in Habe/Schweden, wuchs in großer Armut mit zehn Geschwistern auf. Seine Lehre in einer Schiffstisch-

lerei in Göteborg führte er nicht zu Ende, sondern arbeitete in einer Zuckerfabrik. Mit 18 Jahren kam Wahlgreen 1873 nach Deutschland, zog mit mehreren Landsleuten nach Geesthacht und war in einer Pulverfabrik beschäftigt. Später gemaßregelt, verdiente er sich als Gelegenheitsarbeiter, Landarbeiter und Kohlenträger seinen Lebensunterhalt. Noch unter dem Sozialistengesetz bildete er 1886 in Geesthacht die erste illegale Organisation der SPD. Er war jahrelang Vorsitzender der örtlichen Partei und zu Beginn des Jahrhunderts auch der Gewerkschaft. 1908 nahm er als Delegierter am Kongreß des Fabrikarbeiterverbandes in München teil. Wahlgreen verlor die schwedische Staatsangehörigkeit, erst nach langem Ringen erhielt er die deutsche. Von seinen sieben Kindern fielen im Weltkrieg zwei Söhne. Nach dem Krieg war er Vorsitzender des ADGB Geesthacht. Er blieb bis 1920 in der SPD, trat nach dem Kapp-Putsch zur USPD über, ging 1921 zur KPD. Von 1924 bis 1933 gehörte er der Stadtvertretung und dem Rat in Geesthacht an und von 1927 bis 1933 saß Wahlgreen für die

KPD in der Hamburger Bürgerschaft, 1931 und 1932 deren Alterspräsident. Der fast Achtzigjährige wurde 1933 nicht verhaftet, wohnte

als Hitler-Gegner weiter in Geesthacht. Dort starb Johann Wahlgreen am 15.November 1941.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten