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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Walther, Joachim

* 6.10.1943 ✝ 18.5.2020

Geb. in Chemnitz; Vater Beamter (starb 1944), Mutter Säuglingsschwester; 1962 Abitur mit Facharbeiterbrief (Maschinenschlosser); 1962/ 63 Bühnenarbeiter u. Reparaturschlosser in Karl-Marx-Stadt; 1963 – 67 Studium der Lit.-Wiss. u. Kunstgeschichte an der HU Berlin; 1967/68 Lehrer für Dt. u. Kunsterziehung; 1968 – 83 Lektor beim Buchverlag Der Morgen, erzwungene Kündigung wegen Problemen mit der Zensur; 1969 – 89 Überwachung durch das MfS (OV »Lektor«, OPK »Schmetterling«, OV »Verleger«); 1970 erster Roman »Sechs Tage Sylvester«; 1971 – 74 Arbeiten für die »Weltbühne«; 1972 Aufnahme in den DSV; 1974/75 Studienaufenthalt in Warschau; 1975 erfolgr. Jugendroman »Ich bin nun mal kein Yogi«; 1976 – 78 Red. der Literatur-Ztschr. »Temperamente«, 1978 aus pol. Gründen Entlassung der gesamten Red.; ab 1977 Vorlesungs- u. Studienreisen nach Norwegen, Dänemark, Frankreich, Österreich, in die Bundesrep. Dtl. u. in osteurop. Staaten; seit 1983 freischaff. Schriftst. (Prosa, Dramatik, Film-, Hörspiel- u. Kinderbuchautor, Hrsg.); 1983 – 87 Studienreisen in die USA u. nach England; 1984 – 89 Rückzug nach Mecklenb.; seit 1989 wieder in Berlin. 1990 bis zur Auflösung im Dez. stellv. Vors. des SV; 1990/91 koopt. Mitgl. des Bundesvorst. des VS; 1991 Hörspielpreis Funkhaus Berlin; 1991 Mitgl. des PEN-Zentrums Bundesrep. Dtl., ab 1995 im Präs.; erste dokumentar. Aufarbeitung von Akten des SV; seit 1992 Initiator u. Arbeit am Forschungsprojekt »Überwachung, Beeinflussung u. Unterwanderung der DDR-Lit. durch das MfS von 1969 – 89« beim Bundesbeauftr. für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR; 1993 – 97 Kuratoriumsvors. der Literaturwerkstatt Berlin; 1996 Stipendium des Else-Heiliger-Fonds; 1996 Hörfunkpreis Goldenes Kabel; 1996 – 98 Vizepräs. des PEN-Zentrums Bundesrep. Dtl. u. Beauftr. für die Writers-in-Prison-Arbeit des PEN; 1997 – 2002 Vors. des Autorenkrs. der Bundesrep. Dtl.; 1998 Amsterdam-Stipendium; 2004 Gründung des »Archivs unterdrückte Lit. in der DDR«; 2005 Burgschreiber in Beeskow; 2005 Arbeitsstipendium des Landes Brandenburg; ab 2005 Hrsg. der Edition »Die Verschwiegene Bibliothek« in der Büchergilde Gutenberg (zus. mit Ines Geipel); lebte in Grünheide (b. Berlin); 2006/07 Stipendium Dt. Literaturfonds Darmstadt. Verf. v. a. krit., moral.-aufklärer. Texte u. a. über Verhaltensunterschiede in Zeiten der Individualitätsgefährdung; häufiger Rückgriff auf hist. Stoffe; gest. in Berlin.



Ruhe bewahren. München 1979; Bewerbung bei Hofe. Berlin 1982; Zw. den Stühlen. Berlin 1987; Risse im Eis. Heidelberg 1989; Protokoll eines Tribunals. Die Ausschlüsse aus dem DDR-Schriftst.-Verb. 1979. Hamburg 1991 (Hrsg.); Verlassenes Ufer. Leipzig 1993; Sicherungsber. Lit. Schriftst. u. Staatssicherheit in der DDR. Berlin 1996; Im Flug über die dt.Ostseeküste. Rostock 2005; Himmelsbrück. Halle 2009.

Andreas Kölling /

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten