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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Waltz, Max

* 20.2.1889 ✝ 21.6.1964

Geboren am 20. Februar 1889 in Schwenningen, Sohn eines Werkführers. Fürsorgezögling; lernte Heizungsmonteur, wurde Techniker, übersiedelte bereits vor dem Weltkrieg an die Saar, wo er 1910 Mitglied der SPD und 1918 der USPD wurde. Nach der Vereinigung von USPD und KPD zur VKPD wurde er Anfang 1921 Vorsitzender der KP Saar, im März 1922 Mitglied der BL in Köln und im April als Polleiter Saar bestätigt. Aber bereits im Mai 1922 wegen interner Streitigkeiten, es ging um »Kollaboration mit der französischen Besatzungsmacht«, aus der KPD ausgeschlossen. Seine Anträge auf Aufnahme in die SPD wurden abgewiesen. Waltz blieb politisch aktiv, war Leiter der Gesellschaft der Freunde der Sowjetunion. Anfang Mai 1933 Mitbegründer der frankophilen Saarländischen Sozialistischen Partei (SSP) und der Liga für Menschenrechte, aber schon Ende 1933 wurde er als Parteivorsitzender ausgeschlossen. Waltz emigrierte 1935 nach Frankreich, arbeitete dort als Heizungsunternehmer. 1940 interniert, flüchtete er Ende 1942 mit seinem Sohn in die Pyrenäen. Er war 1944/45 von der französischen Regierung mit der Überprüfung gefangener Saarländer beauftragt und kam im Oktober 1945 nach Saarbrücken. Der weitere politische Lebensweg von Max Waltz, der »eine charakterlich wie politisch recht umstrittene Persönlichkeit« gewesen sein soll, »die bei den meisten saarländischen Parteien auf Reserve stieß«, bleibt unklar. Max Waltz starb am 21. Juni 1964 in Saarbrücken.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten