In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Weber, Jakob
* 5.1.1892 ✝ 7.3.1979
Geboren am 5. Januar 1892 in Köln-Mülheim, Sohn eines Seilermeisters. Schlosser, 1914/15 Soldat im Weltkrieg, wurde schwer verwundet. 1915 trat er in die SPD, 1917 in die USPD ein. Inzwischen nach Berlin übergesiedelt, während der Revolution Mitglied des Arbeiterrates, war er Ende 1918 Gast auf dem Gründungsparteitag der KPD und beteiligte sich an den Januarkämpfen. Weber wurde später Leiter der Arbeiterkorrespondenten-Bewegung der »Roten Fahne«, war in der BL Berlin-Brandenburg und gehörte dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller an. Im März 1933 zeitweilig in »Schutzhaft«, im Oktober 1935 erneut festgenommen und im Mai 1936 vom Kammergericht Berlin zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Danach bis 1945 Sachbearbeiter bzw. Lohnbuchhalter. 1945/46 Bürgermeister der Gemeinde Rahnsdorf bei Berlin. Im Dezember 1946 wegen angeblichen Amtsmißbrauchs und Korruption aus der SED ausgeschlossen, aber 1947 in eine Rüge wegen »fahrlässiger Handhabung der Amtsgeschäfte und Verletzung der Parteidisziplin« umgewandelt. Weber lebte als freischaffender Schriftsteller in Wilhelmshagen, veröffentlichte u. a. seinen dokumentarischen Erlebnisbericht »Trotz alledem« (1960). In dem Buch »Der Unbeugsame« porträtierte er Otto Franke. Mitglied der ZRK des Schriftstellerverbandes der DDR, er erhielt 1972 den VVO in Gold. Jakob Weber starb am 7. März 1979.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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