In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Weber, Joseph (Johre)
* 11.4.1901 ✝ 16.7.1959
Geboren am 11. April 1901; nach dem Studium Musiker. Mitglied der KPD-UB-Leitung Gelsenkirchen, 1932 aus der KPD ausgeschlossen. Im gleichen Jahr wurde Weber als »Johre« einer der Führer und Theoretiker der trotzkistischen LO in Deutschland. Auf der Leipziger Konferenz der Trotzkisten im März 1933 in die illegale Leitung gewählt, mußte er im Dezember nach Amsterdam fliehen. Dann war er in Paris im Auslandskomitee der trotzkistischen IKD. Johre gewann das AK als Kontrahent Eugen Bauers ( Erwin Ackerknecht) für Trotzkis Politik des »Entrismus«, er wurde gemeinsam mit Oskar Fischer ( Otto Schüssler) Redakteur des IKD Organs »Unser Wort«. 1937 trennte er sich vom Trotzkismus, 1939 konnte er in die USA fliehen, nach dem Krieg lebte er in der Bundesrepublik. Mit einer Gruppe Gleichgesinnter gab er (erst in London, dann in der Bundesrepublik) die Zeitschrift »Dinge der Zeit« heraus und trat für die Demokratie ein. Joseph Weber starb am 16. Juli 1959 in Köln.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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