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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Weber, Otto

* 23.10.1893 ✝ 27.1.1961

Geboren am 23. Oktober 1893 in Witzhelden; lernte in Solingen Feilenhauer. 1913 Mitglied der SPD, 1917 Übertritt zur USPD. Während des Krieges Soldat an der Front, kehrte schwerkriegsbeschädigt (der rechte Arm war verkrüppelt) zurück. Mitglied des DMV, 1920 hauptamtlicher Sekretär der Gewerkschaft in Solingen. Ende 1920 ging er mit der linken USPD zur KPD. Im Mai 1921 wies ihn die britische Besatzungsmacht aus dem Rheinland aus. Er arbeitete in verschiedenen Orten als Gewerkschaftssekretär und kam 1923 nach Remscheid, dort 1924 Anhänger der KPD-Linken, Vorsitzender und Sekretär der Partei. Im Dezember 1924 als Abgeordneter in den Reichstag gewählt, dem er bis 1928 angehörte. Schriftführer des XI. Parteitages 1927, bis Anfang 1928 UB-Leiter in Remscheid, dann nach Solingen versetzt, dort Sekretär und Leiter des UB. 1928 kandidierte Otto Weber wieder zum Reichstag, wurde aber nicht gewählt (bei späteren Wahlen nicht mehr aufgestellt). Er übernahm 1929 die Leitung der Roten Hilfe im Bezirk Niederrhein, wurde im Frühjahr 1931 in deren Zentralleitung nach Berlin berufen und 1932 Kassierer in der Zentrale. Schon 1933 entfernte er sich von der Partei und war nicht mehr aktiv. Im März 1935 kehrte er von Berlin nach Remscheid zurück. Nach dem Kriege trat er wieder der KPD bei, hatte aber keine Parteifunktion. Leiter der Ortskrankenkasse in Remscheid. Kurz vor dem Verbot der KPD in Westdeutschland 1956 soll er noch ausgeschlossen worden sein. Otto Weber starb am 27.Januar 1961 in Remscheid.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten