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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Weigel, Hansjörg

* 15.3.1943 ✝ 29.4.2020

Geb. in Chemnitz; Vater Beamter im Strafvollzug; 1949 – 57 Grundschule in Königswalde, 1957 – 59 Mittelschule in Werdau, Mittl. Reife; 1959 – 61 Ausbildung zum Kfz-Elektriker, FDJ-Gruppensekr. im Ausbildungsbetrieb; 1961 – 90 berufstätig in einer PGH in Werdau; 1963 Verweigerung des Wehrdienstes, 1966/ 67 Bausoldat; ehrenamtl. Gemeindearbeit im Sinne christl. Friedenserziehung; 1973 maßgebl. Gründungsinitiator des Christl. Friedensseminars Königswalde, das zweimal jährl. Veranstaltungen mit krit. Diskussionen zu spezifischen polit. Themen durchführte u. für die DDR-Friedensbewegung eine Vorreiterfunktion besaß; intensive Bearbeitung durch das MfS (OV »Spaten II«), 1980 drei Monate U-Haft wegen »staatsfeindl. Hetze«, Verurteilung zu 18 Mon. Gefängnis, nach Protesten der Kirchenltg. Aussetzung der Strafe zur Bewährung, Verzicht auf das Angebot der staatl. Behörden, in die Bundesrep. Dtl. überzusiedeln; 1984 – 96 Mitgl. der Sächs. Landessynode. Seit 1990 Stadtrat in Werdau, zunächst für einen parteipolit. unabh. »Bürgerrat«, seit 1999 für die SPD; seit 1992 Geschäftsf. im alten Betrieb; 1999 Bundesverdienstkreuz.



»Man wandelt nur das, was man annimmt«. In: Jesse, E. (Hrsg.), Friedl. Rev. u. dt. Einheit. Berlin 2006. Kluge, M.: Das Christl. Friedensseminar Königswalde bei Werdau. Leipzig 2004; Jesse, E. (Hrsg.): Friedl. Rev. u. dt. Einheit. Berlin 2006; Jander, M.: H. W. In: Kowalczuk, I.-S., Sello, T. (Hrsg.): Für ein freies Land mit freien Menschen. Opp. u. Widerstand in Biogr. u. Fotos. Berlin 2006.

Eckhard Jesse

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten