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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Weingärtner, Stefan

* 22.2.1933 ✝ 1977

Geb. in Görlitz; Mutter Krankenschwester, Vater 1950 nach Hannover geflohen; Ausbildung zum Autoschlosser, anschl. Arbeit als Autoschlosser in Görlitz; engagiert in der Jungen Gemeinde, FDJ u. GST; am 17. Juni 1953 Teiln. an Streiks, Demonstrationen, der Belagerung öff. Gebäude u. der Erstürmung der MfS-Kreisdirektion in Görlitz; half u. a. auch verwundete SED-Funktionäre u. MfS-Mitarb. zu versorgen; am Nachmittag Festnahme durch die sowj. Armee; am 19.6.1953 durch ein Sowj. Militärtribunal als ein »Haupträdelsführer« zum Tode durch Erschießen verurteilt, 5.10.1953 Begnadigung u. Umwandl. der Strafe in 25 Jahre Arbeitslager, 4.10.1956 Herabsetzung der Strafe auf 10 Jahre durch einen präsidialen Gnadenerlaß, Haft in Bautzen, Luckau u. Torgau; Entlassung am 25.1.1963; anschl. wg. renitenten Verhaltens in der Haft unter ständiger MfS- u. VP-Beobachtung; Ablehnung von Anwerbeversuchen des MfS; 1964 / 65 Flucht nach West-Berlin; bis 1970 vom MfS im OV »Schleuse« bearbeitet; gest. in Hannover.

Roth, H.: S. W. In: Kowalczuk, I.-S., Sello, T. (Hrsg.): Für ein freies Land mit freien Menschen. Opposition u. Widerstand in Biographien u. Fotos. Berlin 2006; Dies.: Der 17. Juni 1953 in Görlitz. Bautzen 2003.

Ilko-Sascha Kowalczuk

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten