x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Weinhold, Werner

* 8.8.1949

Geb. in Dresden; Schulbesuch; Ausbildung zum Dreher; mehrere Jugendstraftaten, 1966 – 75 viermal rechtskräftig verurteilt (unbefugte Kfz-Benutzung in 60 Fällen, Herbeiführung eines schweren Verkehrsunfalls, mehrf. schwerer Diebstahl); insges. zu sechs Jahren u. neun Mon. Haft verurteilt; am 6.10.1972 nach einer Amnestie aus der Haft entlassen; 1975 während der Bewährungszeit erneute Straftat (Sittlichkeitsdelikt); entzog sich dem Ermittlungsverfahren durch Flucht, nach Pkw- u. Waffendiebstahl gewaltsamer Grenzdurchbruch zur Bundesrep. Dtl. am 19.12.1975 bei Veilsdorf (Krs. Hildburghausen), erschoß dabei mit einer Pistole den Gefr. Klaus-Peter Seidel u. den Soldaten Jürgen Lange; zweimaliges Auslieferungsersuchen der DDR wurde vom Bundesjustizmin. abgelehnt; 1976 vom Essener LG freigesprochen (Notwehrrecht) u. mit 15.000 DM entschädigt; am 1.12.1978 in einem zweiten Prozeß in Hagen zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren wegen zweifachen Totschlags verurteilt, 1982 vorzeitig aus der Haft entlassen, lebt in Marl.

1993 Vorwürfe an MfS-Gen.  Gerhard Neiber wegen »Mordplanung« gegen ihn, jedoch wegen unklarer Beweislage keine Anklageerhebung; 2005 Verurteilung von W. wegen gefährl. Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren Haft, da er mit der Pistole von 1975 in seiner Stammkneipe auf einen Bekannten geschossen hatte.

Köhler, H.: Doppelmord im Niemandsland? Der Fall Weinhold. Dok.-Film, Spiegel-TV 2002.

Christoph Links

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten