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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Wekwerth, Manfred

* 3.12.1929 ✝ 16.7.2014

Geb. in Köthen; 1950/51 Ausbildung als Neulehrer; Mitgl. u. Ltr. einer Laienspielgr., von  Bertolt Brecht entdeckt; 1951 Regieassistent u. Mstr.-Schüler am Berliner Ensemble (BE) bei Bertolt Brecht; 1953 erste selbst. Inszenierung »Die Mutter« am Neuen Theater in der Scala Wien; 1953 – 55 Regieassistent von Bertolt Brecht, u. a. 1953 bei »Katzgraben«, 1954 »Der kaukas. Kreidekrs.«; 1955 »Winterschlacht« (von  J. R. Becher); 1959 NP (im Koll.); 1960 – 69 Chefregisseur am BE; Inszenierungen in Zusammenarbeit mit Jochen Tenschert (J. T.) u.  Peter Palitzsch (P. P.), u. a. 1961 »Frau Flinz« von  Helmut Baierl (P. P.), 1962 »Die Tage der Commune« (J. T.), 1964 »Coriolan« (J. T.), 1965 »In der Sache J. Robert Oppenheimer« (J. T.), 1969 UA »Johanna von Döbeln« (J. T.); 1961 NP (im Koll.); 1965 Mitgl. der DAK, bis 1974 Sekretar der Sekt. Darstellende Kunst; 1970 Prom. an der HU Berlin (»Theater u. Wissenschaft«, publ. u. a. 1974 in München mit erw. Titel »Theater u. Wiss. – Überlegungen für das Theater von heute u. morgen«); 1970 nach Differenzen mit  Helene Weigel über die Entw. des BE Gastregisseur am Dt. Theater Berlin (u. a. 1972 »Leben u. Tod Richards des Dritten«), 1971 am National Theatre London (»Coriolan«), am Schauspielhaus Zürich (1972 »Jegor Bulytschow u. die anderen«, 1974 »Leben u. Tod Richards des Dritten«, 1990 »Der Prinz von Homburg«); 1974 Vizepräs. der DAK; 1974 – 77 erster Dir. des Inst. für Schauspielregie Berlin; 1975 Titularprof.; 1977 – 91 Intendant des BE (Nachf. von  Ruth Berghaus); 1979 VVO; 1982 – 90 Präs. der AdK (Nachf. von  Konrad Wolf); verh. mit Renate Richter, Schauspielerin; Inszenierungen am BE u. a. 1982 »Johann Faustus«, 1983 UA »Großer Friede« von  Volker Braun, 1989 »Der Selbstmörder«; Tourneen mit dem BE, u. a. 1981 Griechenland, 1986 Italien, 1989 Israel; zahlr. TV-Inszenierungen mit seiner Frau Renate Richter als Protagonistin, u. a. 1971 »Optimist. Tragödie« (Wsewolod Wischnewski), 1972 »Zement« (nach Fjodor Gladkow), 1975 »Die unheilige Sophia« (von Eberhard Panitz); 1984 KMO; 1986 – 89 Mitgl. des ZK der SED; 1989 NP; 1955 u. 1969 – 89 als IM/GMS des MfS erf. (»Manfred«).

1992 am BE »Die Abenteuer des braven Soldaten Schweyk«; 1995 in Meiningen »Kleiner Mann, was nun?« von  Hans Fallada / Tankred Dorst; Gastinszenierungen am Burgtheater Wien; 1994 »Der Herr Puntila u. sein Knecht Matti« (neues theater halle), 1996 »Der gute Mensch von Sezuan« (Meiningen); 1998 – 2000 R. am Theater des Ostens Berlin: »Wie man sich bettet, so liegt man« oder »Was kostet die Welt?« (Brecht-Revue), »Iphigenie auf Tauris«, 1999 »Gefährliche Liebschaften« u. »Florentiner Strohhut« (neues theater halle); 2000 – 02 Westdt. Tourneetheater; gest. in Berlin.

Schriften. Arbeit mit Brecht. Berlin 1973; Erinnern ist Leben. Eine dramat. Autobiogr. Leipzig 2000.

Aune Renk

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten