x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wendel, Friedrich

* 12.5.1886 ✝ 8.3.1960

Geboren am 12. Mai 1886 als Sohn eines Tischlermeisters in Köslin/Pommern; lernte Buchdrukker. Aus Gesundheitsgründen mußte er den Beruf aufgeben und wurde Journalist. Von Lilly Braun 1907 für die SPD gewonnen, war er in deren Bildungsarbeit aktiv. Im Ersten Weltkrieg schloß er sich dem Spartakusbund an, dort eng mit Karl Schröder verbunden. Wendel wurde 1919 einer der Wortführer der linken Opposition in der Berliner KPD und 1920 Gründunsgmitglied der KAPD. Auf deren erstem ordentlichen Parteitag im August 1920 in Berlin hielt er das Referat zum Thema »Gewerkschaften und Arbeiterunion«. Als Redakteur der »Kommunistischen Arbeiterzeitung« sympathisierte er mit der Hamburger nationalbolschewistischen Richtung von Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim. Deshalb im Juni 1920 aus der Redaktion der KAZ entfernt, trat Wendel noch 1920 aus der KAPD aus und kehrte zur SPD zurück. Da er sich schon immer für Satire interessierte, wurde diese nun sein Arbeitsfeld. Zunächst Redakteur von »Lachen Links«, übernahm er 1924 die Leitung der satirischen SPD-Zeitschrift »Der wahre Jakob« und gewann bedeutende Künstler wie Karl Holtz und E. O. Plauen als Mitarbeiter. Wendel veröffentlichte Bücher über die Rolle der Karikatur als Ausdruck geschichtlicher Zustände, z. B. »Das 19. Jahrhundert in der Karikatur« (1925) und »Der Sozialismus in der Karikatur«, er schrieb u. a. auch über die Mode oder Wilhelm II. in der Karikatur. 1933 ging er in die »innere Emigration«, lebte von Versicherungstätigkeiten und fotografischen Arbeiten. Nach 1945 wurde er Leiter des städtischen Presseamtes in Kiel und wieder Mitglied der SPD. Friedrich Wendel starb am 8.März 1960 in Kiel.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten