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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Weyer, Paul

* 18.4.1887 ✝ 12.10.1943

Geboren am 18. April 1887 in Berlin; lernte Schlosser. 1910 Mitglied der SPD, übte Funktionen im Metallarbeiterverband aus. Weyer war einer der Berliner Revolutionären Obleute, nach der Revolution Mitglied des Berliner Arbeiter- und Soldatenrates. Seit 1917 USPD-Funktionär, 1920 Delegierter des Spaltungsparteitages, Übertritt zur KPD. Weyer war Anhänger des linken Flügels der Partei. Delegierter des VII. und VIII. Parteitags 1921 und 1923; seit 1922 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg. Nach der Austrittswelle linksradikaler Arbeiter aus den Freien Gewerkschaften gründete er 1923 den Deutschen Industrieverband, Gruppe Metall, dessen Vorsitzender er wurde. Wegen der Schwenkung der KPD in der Gewerkschaftsfrage kam er Mitte 1924 in Gegensatz zur Ruth-Fischer-Führung. Er wurde zusammen mit Wilhelm Schumacher und Paul Kaiser im September 1924 aus der KPD ausgeschlossen. Weyer leitete weiterhin den Deutschen Industrieverband und bildete mit Wilhelm Schumacher (Bekleidung) und Paul Kaiser (Baugewerbe) ein Kartell der linkskommunistischen Gewerkschaften. Sein Verband zählte etwa 8000 Mitglieder, davon 3600 in Berlin. Ende der zwanziger Jahre näherte er sich der SPD, er soll auch in die SPD eingetreten sein und bis 1933 verschiedene Gewerkschaftsfunktionen innegehabt haben. Nach 1933 als Arbeiter beschäftigt, Paul Weyer starb am 12. Oktober 1943 in Berlin-Wedding.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten