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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wiedmaier, Maria

* 19.10.1896 ✝ 20.12.1977

Geboren am 19. Oktober 1896 in Stuttgart-Zuffenhausen als Maria Siegloch, Tochter einer Eisenbahnerfamilie. Die drittälteste von sieben Geschwistern arbeitete von 1910 bis 1916 in der Schuhfabrik Salamander in Kornwestheim. Während des Krieges war sie in der Munitionsfabrik in Feuerbach und heiratete 1916 den Arbeiter Albert Volz. Ende 1918 zunächst Mitglied der USPD, trat 1919 in die KPD ein. Zusammen mit Heinrich Rau und Eugen Wiedmaier, den sie 1923 heiratete, gehörte sie zu den Mitbegründern der KPD in Stuttgart-Zuffenhausen. 1923 folgte sie Eugen Wiedmaier nach Berlin, später auch an die Saar und in die Pfalz, war zunächst Jugendfunktionärin, dann 1924/25 Sekretärin der BL Saarbrücken und ab 1925 Instrukteurin des ZK. 1929/30 Kursantin an der Internationalen Leninschule in Moskau, anschließend hauptamtliche Funktionärin der BL Berlin-Brandenburg. Von Januar 1933 bis April 1935 illegale Instrukteurin in Berliner Betrieben. Maria Wiedmaier gehörte ab 1934 zum AM-Apparat von Emil Pietzuch und reiste mehrmals als Kurier in die Sowjetunion. Am 6. April 1935 in Berlin verhaftet, saß sie drei Jahre in Untersuchungshaft, dann am 28. Februar 1938 zu fünfeinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, zuletzt im KZ Ravensbrück. Von 1945 bis 1949 Referentin für Sozialwesen beim Bezirksamt Berlin-Charlottenburg, nach der Spaltung der Stadtverwaltung Mitarbeiterin des Magistrats von Ost-Berlin. 1948 erhielt sie wegen »mangelnder Zusammenarbeit zwischen der VVN und der SED« eine Rüge, bis 1952 Referentin für Kultur bei der Deutschen Investitionsbank, später nur noch ehrenamtlich. Sie war mit dem Kommunisten, Buchenwaldhäftling und späteren Generalsekretär der VVN Harry Kuhn verheiratet, erhielt 1976 die Ehrenspange zum VVO in Gold. Maria Kuhn-Wiedmaier starb am 20. Dezember 1977 in Glienicke bei Potsdam

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten