In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Wieland, Deba
* 25.3.1916 ✝ 16.12.1992
Geb. in Moskau in einer jüd. Familie; Vater Handelsvertreter, Mutter Buchhalterin; ab 1919 in Riga aufgew.; OS, 1933 Abitur in Riga; 1932 Mitgl. des illeg. KJV Lettlands; 1933 – 37 Studium der Gebrauchsgrafik in Straßburg, ab Herbst 1934 in Brüssel; 1933 u. ab 1937 KPF; 1934 – 37 KP Belgiens; 1933/34 Mitarb. der Ztg. »Frau als Kämpferin« (Straßburg); 1937 – 39 in Paris freischaff. Zeichnerin u. Übersetzerin für die CGT u. den Verlag der »L’Humanité«; 1939 Emigr. in die UdSSR (Moskau); 1939 – Juni 1941 Übersetzerin u. Lehrerin im Spezialsanatorium für Spanienkämpfer Peredelkino; lernte dort ihren späteren Mann Heinrich Wieland kennen; Juni 1941 Rückkehr nach Riga; nach dem dt. Überfall 1941 Evakuierung nach Osch (Kirgisien).
Juni 1946 Rückkehr nach Dtl.; 1945/46 KPF/ SED; 1946 – 49 Übersetzerin, Red. u. Chefred. des Sowj. Nachrichtenbüros (SNB) in Berlin-Weißensee; 1948 VDJ; Aug./Nov. 1949 Chefred. im Dt. Inst. für Sozialökon. Probleme in Berlin-Weißensee (beim MdI); Dez. 1949 Mitarb. im Amt für Information; dort ab März 1950 Ltr. der Abt. Sowjetunion u. Volksdemokratien; Sept. 1950 – 52 1. stellv. Ltr. im Amt für Information u. Instrukteur der DSF; Mitbegr. der Ztschr. »Presse der Sowjetunion«; ab Nov. 1952 – 77 Dir., später GD des ADN (Nachf. von Georg Hansen); 1956 Präs.-Mitgl. des Zentralvorst. u. bis 1972 stellv. Vors. des VDJ; Mitgl. der Agit.-Kommission beim PB des ZK der SED; 1970 VVO; 1975 Vizepräs. der Allianz Europ. Presseagenturen; 1976 Ehrenspange zum VVO; 1977 Vizepräs. des Friedensrats der DDR; Mitgl. des Weltfriedensrats; Vizepräs. der UNESCO-Kommission der DDR; 1980 Ruhestand; 1984 Stern der Völkerfreundschaft; 1986 KMO.
1990 Mitgl. der PDS; gest. in Berlin.
Minholz, M., Stirnberg, U.: Der Allg. Dt. Nachrichtendienst. Gute Nachrichten für die SED. München 1995.
Karin Hartewig / Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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