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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wiest, Fritz

* 21.7.1895 ✝ 4.12.1983

Geboren am 21. Juli 1895 in Botnang/Stuttgart, Sohn eines Obsthändlers; lernte Gürtler, trat 1910 dem Metallarbeiterverband bei und war Mitbegründer der Arbeiterjugend in Botnang. Im Arbeitersport und bei den Naturfreunden aktiv, wurde er 1913 SPD-Mitglied und gehörte zum linken Flügel um Friedrich Westmeyer. 1915 zum Militär eingezogen, 1917 in den Karpaten schwer verwundet, er schloß sich der Spartakusgruppe an, deswegen Anfang 1918 verhaftet, kam erst im November 1918 frei. Seit Parteigründung Mitglied der KPD, 1921 Jugendsekretär der BL Württemberg. Nach der März-Aktion 1921 mit der Stuttgarter BL der KPD erneut für kurze Zeit inhaftiert. Ab 1922 war Wiest in der Zentrale der KPD angestellt, befaßte sich in der Gewerkschaftsabteilung mit Fragen des Arbeitersports. Er blieb, obwohl Rechter, auch im ZK unter Ruth Fischer bis 1928 verantwortlich für Sport. Als Anhänger der Rechten wurde Wiest Anfang 1929 aus der KPD ausgeschlossen, war dann in Berlin und Stuttgart bis Ende 1932 in der KPO aktiv. 1933 Gewerkschaftsleiter des illegalen Dreierkopfes der KPO in Berlin, Emigration in die ?CSR, dann nach Norwegen und schließlich Großbritannien. Dort arbeitete er in der Metallindustrie. Nach Kriegsende knüpfte er Verbindungen zwischen dem in Kuba lebenden Heinrich Brandler und ehemaligen KPO-Aktivisten in Deutschland. Er kam 1957 als Rentner in die Bundesrepublik und unterstützte die Gruppe Arbeiterpolitik. Fritz Wiest starb am 4. Dezember 1983 in Stuttgart.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten