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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wilk, Alfred

* 17.10.1886 ✝ 11.6.1954

Geboren am 17. Oktober 1886 in Potsdam, Sohn eines Dachdeckers. Nach Maurer- und Zimmererlehre qualifizierte er sich zum Baugewerksmeister und Architekten. Ab 1909 selbständiger Architekt und Baumeister, erwarb mehrere Grundstücke und Häuser. Über Oscar Cohn hatte Wilk Verbindung zu den Bolschewiki und unterstützte diese bei der Errichtung der ersten russischen Handelsvertretung in Berlin sowie bei der Kreditbeschaffung. Seit 1922 Mitglied der KPD, beriet er die Parteiführung in allen geschäftlichen und finanziellen Fragen, z.B. beim Verkauf des alten ZK-Gebäudes in der Rosentaler Straße und Kauf und Umbau ihres Karl-Liebknecht-Hauses am Bülowplatz. Wilk wirkte zudem bei zahlreichen geschäftlichen Transaktionen der Partei und von ihr gesteuerter Organisationen wie des RFB, der RHD und der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit: »Eine meiner Hauptaufgaben bestand darin, die notwendigen Kredite für die Partei und die ihr nahestehenden Organisationen zu besorgen.« Bis 1933 selbständiger Bauunternehmer, 1933 flüchtete er nach Frankreich und übernahm bis 1939 besondere Aufgaben für die Geschäftsabteilung des ZK und für die Komintern.

Ab September 1939 vierzehn Monate interniert, anschließend illegale Arbeit in der Résistance, Deckname Albert Reynaid. Ende 1946 nach Deutschland, er war im SED-PV tätig. Alfred Wilk starb am 11. Juni 1954 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten