In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Wittkowski, Wilhelm
* 22.8.1913 ✝ 1.11.1964
Geboren am 22. August 1913 in Hamburg, Sohn eines Metallarbeiters; lernte Schiffsbauer. 1928 Mitglied der SAJ, im September 1931 nach Kritik an der Politik des SPD-PV ausgeschlossen. Er gehörte zu den Mitbegründern der Jugendorganisation der SAPD und trat im September 1932 zum KJVD über, Orgleiter des KJVD in Hamburg. Seit April 1934 in der Sowjetunion, von Mai 1934 bis August 1935 Kursant der Internationalen Leninschule. Er wurde Mitglied der KPD, die ihn im März 1936 nach Dänemark entsandte. Dort gehörte er der Emigrationsleitung an, arbeitete in der Überprüfungskommission für die Spanienfreiwilligen und war in der AL Nord bei Heinrich Wiatrek, unter den Parteinamen Anker, Ernst und Jugendernst für die Jugendarbeit verantwortlich. Am 27. Juli 1940 in Kopenhagen durch die dänische Polizei festgenommen, wurde Wittkowski am 31. Januar 1941 an die Gestapo ausgeliefert. Der VGH verurteilte ihn am 20.April 1942 zu zehn Jahren Zuchthaus. In Brandenburg im April 1945 von der Roten Armee befreit, im Jugendreferat des Sozialamtes Berlin-Spandau tätig. 1947 für sieben Wochen zur politischen Schulung in Wilton-Park/Großbritannien, anschließend bis 1948 wieder im Bezirksamt Spandau. Ab 1949 in Ost-Berlin, von 1950 bis 1956 Kulturdirektor im VEB KWO Berlin-Köpenick, bis 1964 Sekretär der SED Berlin-Köpenick. Wilhelm Wittkowski starb am 1. November 1964 an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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