In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Wolff, Gerry (Gerald)
* 26.6.1920 ✝ 16.2.2005
Geb. in Bremen; Vater Martin W., Schauspieler, Mutter Grete Lilien, Soubrette, Großvater Rabbiner; verlor mit 11 Jahren seine Eltern, aufgw. bei der Großmutter in Berlin; jüd. Gymnasium; 1935 von seinem Onkel mit einem jüd. Kindertransport ins Exil nach England geschickt; Schulabschluß im südengl. Halsemere, danach Arbeit als Tischler, Gärtner, Tellerwäscher u. Autoschlosser; 1939 Internierung auf der brit. Insel Man, im Lagertheater erstmals mit Agitpropstücken auf der Bühne; anschl. Kriegsfreiwilliger für den brit. Zivilschutz; bis Kriegsende Lektor eines Londoner Verlags, gleichzeitig Mitgl. einer Theatergruppe des KB u. der FDJ in London.
1947 Rückkehr nach Dtl.; SED, Engagement im KB; 1949 Engagement am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, ab 1954 an der Volksbühne, ab 1960 Auftritte am Maxim-Gorki-Theater; seit 1961 im Ensemble der DEFA, über 100 Film- u. Fernsehrollen, u. a. in: »Sie kannten sich alle« (1956), »Emilia Galotti« (1957), »Die schwarze Galeere« (1962), »Die Jagd nach dem Stiefel« (1962), »Nackt unter Wölfen« (1963), »Wenn du groß bist, lieber Adam« (1965), »Aus dem Leben eines Taugenichts« (1973), »Orpheus in der Unterwelt« (1973), »Die Wahlverwandtschaften« (1974), »Beethoven – Tage aus einem Leben« (1976), »El Cantor« (1977), »Glück im Hinterhaus« (1979), »Dein unbekannter Bruder« (1981), »Die Tänzerin« (1989); Fernsehrollen u. a. in »Familie Rechlin« (1981), »Martin Luther« (1983), »Spuk im Hochhaus« (1982), »Kiezgeschichten« (1987), »Das Trio« (1990); in zahlr. Filmen in der Rolle des Sprechers, außerdem Synchron- u. Hörspielarbeiten; ab Mitte der 1960er Jahre musikal.-literar. Programme; Chanson-Interpret (»Die Rose war rot«, Lieder über Che Guevara u. Ho Chi Minh); Fernsehmoderation »Von Melodie zu Melodie«).
Nach 1990 weiterhin Rollen in Film- u. TV-Produktionen: »Ende der Unschuld« (1991), »Der Hauptmann von Köpenick« (1997), »Tod im Jaguar« (1996, »Tatort«), »Jetzt oder nie: Zeit ist Geld« (2000), »Engel sucht Flügel« (2001); nach einem Schlaganfall 2001 kaum noch Auftritte; gest. in Oranienburg.
Jüdische Witze. Hörbuch (zus. mit Angelika Waller). Berlin 1999; »Die Rose war rot«. Eine Schauspielerlegende erinnert sich. Mit CD (Hrsg. von W. Herzberg), Berlin 2006.
Ingrid Kirschey-Feix
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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