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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Wolle, Stefan

* 22.10.1950

Geb. in Halle; Vater Hist. u. Journalist, Mut-

ter Dolmetscherin; 1969 Abitur in Berlin; 1971 – 72 Studium der Geschichte an der HU Berlin, 1972 aus pol. Gründen relegiert; Hilfsarb.; 1973 – 76 Forts. des Studiums; 1976 – 90 wiss. Mitarb. am ZI für Geschichte bzw. am Inst. für Allg. Geschichte der AdW; Jan. 1990 gem. mit  Armin Mitter Initiatior der Gründung des Unabh. Historiker-Verb. (Konstituierung im April 1990); Mitgl. des Vorst.; Jan. 1990 Sachverständiger der Arbeitsgr. Sicherheit des Zentr. Runden Tisches; Mitgl. des Bürgerkomitees Normannenstraße; im März 1990 gem. mit Armin Mitter Veröff. der ersten Dokumentation von Befehlen u. Berichten des MfS (Absatz von 200.000 Exemplaren binnen weniger Tage); März – Okt. 1990 Mitarb. des Staatl. Komitees für die Auflösung des ehem. MfS/AfNS.

Okt. 1990 Mitarb. beim Bundesbeauftr. für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR, nach Veröff. seiner Auffassung, wonach die IM-Tätigkeit des Synodalen u. letzten Min.-Präs. der DDR,  Lothar de Maizière, erwiesen sei, sowie öffentl. Kritik an einer diesbezügl. Interpretation durch den Bundesinnenmin. Wolfgang Schäuble im März 1991 fristlos entlassen; 1991 – 97 wiss. Assistent an der HU Berlin; 1998 – 2000 wiss. Mitarb. der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur; Mitgl. der Hist.-Kommission beim PV der SPD; ab 2002 Mitarb. an der FU Berlin, ab 2004 Lehraufträge an der Europa-Univ. Viadrina Frankfurt (Oder); seit 2006 auch wiss. Koordinator im privaten »DDR-Museum« in Berlin.

Arbeitsgebiete: altruss. Geschichte, dt.-russ. Kultur- u. Wissenschaftsbeziehungen im 18. u. 19. Jh.; 1984 Prom. über dt.-spr. Rußlandhistoriographie.

»Ich liebe Euch doch alle!« Berlin 1990 (Hrsg. mit A. Mitter); Wladimir der Heilige. Berlin 1991; Untergang auf Raten (mit A. Mitter). München 1993; Der Tag X – 17. Juni 1953 (Hrsg. mit I.-S. Kowalczuk u. A. Mitter). Berlin 1995; Die heile Welt der Diktatur. Berlin 1998/2009; Roter Stern über Dtl. Berlin 2001 (mit I.-S. Kowalczuk); Damals in der DDR München 2004 (mit H. H. Hertle); Aufbruch in die Stagnation. Bonn 2005; Der Traum von der Revolte. Die DDR 1968. Berlin 2008.

Ilko-Sascha Kowalczuk

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten