In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Wünscher, Marianne
* 30.12.1930 ✝ 9.8.1990
Geb. in Berlin; Mutter Köchin, Vater Geigenbauer, später Betreiber einer Wäscherei u. Plätterei; Grund- u. OS; 1947 – 49 Ausbildung bei Fritz Kirchhoff an der Schauspielakad. »Der Kreis« in Berlin-Halensee, daneben Arbeit als Hörspiel- u. Nachrichtensprecherin beim Berliner Rundfunk; 1950 Fortsetzung des Schauspielstudiums am Marie-Borchardt-Studio, 1951 Bühnenreifeprüfung; Mai 1951 Debüt am Dt. Theater, daneben Auftritte im Kabarett »Parodie«; 1952 Engagement beim Theater am Schiffbauerdamm, 1953 dort erster größerer Erfolg als Agafia in Gogols »Die Heirat«; 1954 – 90 Mitgl. des Ensembles der Volksbühne, dort zunächst zahlr. Episodenrollen, später größere Rollen u. a. als Goldonis »Mirandolina« (1964), Hausbesetzerin Mi Tzü in Brechts »Der gute Mensch von Sezuan« (1970) u. Mutter Wolfen in Hauptmanns »Der Biberpelz« (1980); seit Mitte der 1950er Jahre zahlr. Auftritte in TV-Serien u. Filmen, vorzugsweise in komödiant. u. heiteren Tanten-, Mutter- u. Großmutterrollen, die W. den Ruf einer beliebten »Volksschauspielerin« eintrugen, so u. a. als Tante Elsie im TV-Mehrteiler »Aber Vati!« (1973) u. versch. Rollen in »Drei reizende Schwestern« (1990); Mitwirkung in legendären Filmen, u. a. »Kabale u. Liebe« (1959), »Mir nach, Canaillen!« (1964), »Heißer Sommer« (1968), »Der Mann, der nach der Oma kam« (1972) sowie der TV-Serie »Polizeiruf 110«; Erfolge als Chansoninterpretin, eigene TV-Sendungen »Hand aufs Herz« u. »Chansons mit Marianne«; Mitgl. der LDPD, zeitw. Abg. der Volkskammer; 1971 Kunstpreis; 1977 NP; gest. in Berlin.
Funke, Ch.: M. W. Ansichten u. Absichten einer Schauspielerin. Berlin 1987.
Jan Wielgohs
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel. 030- 44 02 32-0, mail@christoph-links-verlag.de