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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Zimmermann, Richard

* 31.12.1876 ✝ 11.7.1969

(* 1876 – † 1969)

Geboren am 31. Dezember 1876 in Dresden, Sohn eines Tabakarbeiters; wurde Maschinenbauer. 1899 Mitglied der SPD, ab 1909 in Jena bei Zeiss beschäftigt. Noch am Ende des Weltkrieges Soldat, ging er zur USPD, wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Jena. 1919 gründete er mit Emil Höllein den Verlag und die Druckerei der »Neuen Zeitung«, war dort 1921/22 Redakteur und Geschäftsführer. Seit 1920 Mitglied der KPD, jahrelang Betriebsrat in den Zeiss-Werken. Er kam 1921 als Listennachfolger in den Thüringer Landtag, da Höllein in den Reichstag wechselte. Von 1924 bis 1933 ununterbrochen im Thüringer Landtag, gehörte der KPD-BL Thüringen an, für die Kommunal- und Landarbeiterpolitik verantwortlich. Bei den Auseinandersetzungen mit den Rechten in Thüringen 1928/29 war Zimmermann dort zunächst der einzige Abgeordnete, der die Linie des ZK vertrat (später schloß sich ihm noch Richard Eyermann an). Anfang 1933 Leiter des UB Gotha, wurde am 30. August 1933 festgenommen und war bis Mitte August 1934 im KZ Bad Sulza. Danach Fürsorgearbeiter bzw. später Dreher. Am 22. August 1944 erneut verhaftet, bis zur Befreiung im KZ Buchenwald. Zimmermann war 1945 beim Aufbau der KPD aktiv und wurde am 16. Mai 1945 durch die amerikanische Besatzungsmacht wegen des »Abhaltens illegaler Sitzungen« zu einem halben Jahr Gefängnis oder 1000 Mark Geldstrafe verurteilt, die bezahlt wurde. Nach dem Einzug sowjetischer Besatzungstruppen war er bis 1952 Mitarbeiter der KPD bzw. SED-KL Jena. 1952/53 im Stadtarchiv Jena, anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Jena. Am 7. Oktober 1954 erhielt er den VVO in Bronze und wurde Ehrenbürger von Jena. Richard Zimmermann starb dort am 11.Juli 1969.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten