In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Zinner, Hedda
* 20.5.1905 ✝ 1.7.1994
Geb. in Wien in einer jüd. Fam.; Vater Beamter; Volksschule; 1923 – 25 Besuch der Schauspiel-Akad. in Wien; Debüt am dortigen Raimundtheater; anschl. versch. Engagements, 1923/24 in Stuttgart, 1924/25 in Baden-Baden, 1925/26 in Wilhelmshaven, 1926/27 an der Rhein. Gastspielbühne, 1927/28 am Stadttheater Bunzlau (Schles.), u. 1928/29 in Zwickau; 1929 Schauspielerin in Berlin; KPD; Reportagen für die »Rote Fahne«, Arbeiterkorresp. für die »Welt am Abend«, AIZ, »Der Weg der Frau«; März 1933 Emigr. nach Wien u. Prag; dort Gründerin d. Kabaretts »Studio 1934«; April 1935 Emigr. nach Moskau (mit Ehemann Fritz Erpenbeck); wirkte im Film »Kämpfer« mit; 1935 – 41 Mitarb. der dt.-spr. Red. des Moskauer Rundfunks; Hörspiele u. Artikel für die »Dt. Zentralztg.«; Kand. der dt. Sekt. des sowj. Schriftst.-Verb.; 1936 Gedichtband »Unter den Dächern«; Dez. 1936 Aberkennung der dt. Staatsbürgerschaft; 1938 stellv. Kulturred. der »Dt. Zentralztg.«; ab Sept. 1941 Mitarb. d. Dt. Volkssenders; Okt. 1941 – 43 Evaku. in Ufa.
Juni 1945 Rückkehr nach Dtl. (Berlin); freiberufl. Schriftst. u. Regisseurin; 1946 SED; zeitw. Vors. des Dt. Frauenrats; Mitgl. des wiss.-künstler. Beirats beim Min. für Kultur; 1953 Schauspiel »Der Teufelskrs.«, »Das Urteil«, Kantate, Text von H. Z., (Musik: Jean K. Forest, UA Juli 1958, V. Parteitag der SED); 1954 NP; Goethe-Preis; seit 1959 Vizepräs. der Ges. für kulturelle Verbindungen mit dem Ausland; 1975 VVO; Ehrenmitgl. des SV; 1980 KMO; 1985 wurde die Fernsehinszenierung der »Ravensbrücker Ballade« verboten, weil sie dem Antifa.-Bild einiger Funktionäre u. führender Antifa. nicht entsprach; Mitgl. des BV des DFD, des Vorst. der DSF u. des Komitees des NR der NF zum Schutze der Menschenrechte; Ehrennadel der DSF; 1989 NP; gest. in Berlin.
Alltag eines nicht alltäglichen Landes. Berlin 1950; Ravensbrücker Ballade. Ber- Jarmatz, K. (Hrsg.): Ravensbrücker Ballade oder Fasch.-Bewältigung in der DDR. Berlin 1992.
Bernd-Rainer Barth / Peter Erler
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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