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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Zipperer, William

* 27.12.1884 ✝ 11.1.1945

Geboren am 27. Dezember 1884 in Dresden; Lehre und Arbeit als Graveur, seit 1906 in der SPD. Während des Krieges Anhänger der Spartakusgruppe und Mitglied der USPD, Zipperer gehörte zu den führenden Spartakisten in Leipzig. Schon während des Krieges Stadtverordneter in Leipzig, legte er sein Mandat nieder und war 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates. Seit 1919 Mitglied der KPD, zeitweise Vorsitzender des KPD-Bezirks Westsachsen, später noch Mitglied der BL Westsachsen. Von Mai bis November 1919 auf der Festung Königstein inhaftiert. Von 1923 bis 1925 war er Redakteur der »Sächsischen Arbeiterzeitung«, gehörte 1925 zu den Ultralinken. Im Sommer 1925 trat Zipperer auf dem Bezirksparteitag Ruth Fischer und Max Strötzel entgegen und führte mit Otto Burke eine ultralinke Gruppe an, die links von Arthur Vogts Gruppe stand. Zeitweise aus der KPD ausgeschlossen, dann bis 1926 Redakteur bzw. Leiter der Bücherstube der »Sächsischen Arbeiterzeitung« in Leipzig, danach in den Hintergrund gedrängt. Nach 1933 für einige Zeit im KZ, Zipperer gelang es, mit Hilfe eines Artikels der LVZ »Wieder einer der Besten aus der KPD ausgeschifft« die Gestapo zu täuschen, er sei lange vor 1933 nicht mehr für die KPD tätig gewesen. Daraufhin wurde er aus dem KZ entlassen. Später einer der theoretischen Köpfe des kommunistischen Widerstandes in Leipzig, entwickelte er eine Gegenplattform zu den programmatischen Aussagen von Georg Schumann und Otto Engert mit dem Motto »Für den totalen Frieden« oder »Frieden um jeden Preis« (die leider nicht erhalten geblieben ist). Im Juli 1944 verhaftet und vom VGH am 23.November 1944 zum Tode verurteilt. William Zipperer wurde am 11.Januar 1945 in Dresden hingerichtet.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten