x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Zobel, Paul

* 13.3.1891 ✝ 22.3.1945

Geboren am 13. März 1891 in Berlin, Sohn eines Rollkutschers; lernte Buchhändler. 1913 Mitglied der SPD. Im Weltkrieg Sanitäter an der Ostfront. 1917 trat Zobel in die USPD ein und wurde Ende 1920 Mitglied der KPD. Aktiver Sportler, 1919 ehrenamtlicher Funktionär des Arbeiter-Turn- und Sportbundes. 1928 wurde er wegen seiner kommunistischen Arbeit im Verband ausgeschlossen. Von Herbst 1923 bis Juli 1926 Geschäftsführer bei der Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, dann Parteiangestellter in der Abteilung Sport des ZK. Im November 1927 wegen Herausgabe »hochverräterischer Schriften« vom Reichsgericht zu einem Jahr Festung verurteilt. Da er im Mai 1928 in den Preußischen Landtag gewählt wurde, aus der Haft entlassen. Zobel arbeitete dann wieder in der Geschäfts- bzw. Sportabteilung des ZK und zog auch im April 1932 wieder in den Preußischen Landtag ein. Zusammen mit Ernst Grube gehörte er zu den wichtigsten Funktionären der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit und leitete mit Grube die Zeitschrift »Internationaler Arbeitersport«. Bereits in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, kam Zobel bis Dezember 1933 in »Schutzhaft«. Danach Handelsreisender, er hatte Kontakte zu Robert Uhrig und später auch zu4 Franz Jacob. Im Juli 1944 inhaftiert, in das KZ Dachau verschleppt. Dort kam Paul Zobel am 22. März 1945 aufgrund der Entbehrungen und Mißhandlungen ums Leben.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten