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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Zöllner, Ernst

* 6.10.1902 ✝ 27.1.1967

Geboren am 6. Oktober 1902 in Halle/Saale, Sohn einer Arbeiterfamilie; Modelltischler. 1919 Mitglied der KJD und der KPD. Von 1925 bis 1927 2. Vorsitzender der Ortsgruppe Prenzlau. Zöllner war von 1927 bis 1932 Sekretär für Gewerkschaftspolitik und Mitglied des Sekretariats der BL Halle-Merseburg. Im Oktober 1932 Flucht in die Sowjetunion, bis 1936 Studium an der KUNMS in Moskau, dann wieder Modelltischler. Von Oktober 1936 bis Februar 1939 Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien, Politkommissar. Anschließend in Frankreich, ab März 1939 illegale Arbeit in Belgien. Er wurde im September 1939 in Antwerpen verhaftet, im Oktober 1940 Überführung in das Wüsten-Internierungslager nach Djelfa/Nordafrika. Ende 1943 kam er mit einer Gruppe deutscher Kommunisten in die Sowjetunion, Lehrer am Institut 99 (Parteischule der KPD) und an mehreren Kriegsgefangenenschulen. Im August 1946 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SED. Bis 1950 Sekretär des FDGB-Bundesvorstands, Leiter der Hauptabteilung Wirtschaftspolitik, danach Kulturdirektor bei der Deutschen Reichsbahn. Anschließend Personalchef im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen. Er erhielt 1962 den Orden »Banner der Arbeit«. Ernst Zöllner starb am 27. Januar 1967 in Ost-Berlin.

Seine zweite Frau Margarete Zöllner, geborene Bliesenick (* 15. 1. 1897 – † 15. 4. 1971), war Stenotypistin, seit 1919 USPD und seit 1920 KPD. Von 1927 bis 1933 lebte sie mit Ottomar Geschke zusammen. Bis 1929 Sekretärin und Korrespondentin in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, 1929/30 im RHD-Zentralvorstand und zuletzt in der KPD-Reichstagsfraktion. 1934 festgenommen, gelang ihr 1935 die Flucht in die Sowjetunion, dort persönliche Sekretärin von Walter Ulbricht am Institut 99. 1945 nach Deutschland zurück, 1946 Mitglied der SED. Sie war bis 1949 Referentin in der Abteilung Arbeit des Berliner Magistrats, dann des DSF-Landesverbandes Berlin, ab 1953 Leiterin der Abteilung Wohnungswesen beim Magistrat von Ost-Berlin. Von 1954 bis 1967 Mitglied der ZRK der SED, sie erhielt 1967 den VVO in Gold.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten