x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Zulauf, Ernst

* 24.8.1878 ✝ 24.11.1960

Geboren am 24. August 1878 in Wermelskirchen; Bandwirker. Seit 1905 Mitglied der SPD, im Weltkrieg zur USPD, kam er mit deren linkem Flügel Ende 1920 zur KPD. Von 1920 bis 1929 Schriftleiter der KPD-Zeitung »Bergische Volksstimme« in Remscheid, außerdem Orgleiter, Kassierer und von 1925 bis 1928 auch KPD-Stadtverordneter. Mehrfach wegen illegaler Aktivitäten und Vergehens gegen das Republikschutzgesetz bestraft. 1929 wurde er als Rechter nicht mehr als Kandidat zu Wahlen nominiert und 1930 aus der KPD ausgeschlossen. Zulauf trat in die KPO ein und übernahm leitende Funktionen. Nach 1933 illegale Arbeit in Wermelskirchen, wurde am 8.Februar 1938 festgenommen und am 24. Oktober 1938 vom OLG in Hamm zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Am 8.September 1939 freigelassen, soll er auch später mit den rechten Kommunisten Verbindung gehabt haben. Zusammen mit dem Fabrikanten Max Dominicus, den beiden Sozialdemokraten Max Blank und Anton Küppers und dem Kommunisten Ernst Zapp gehörte er in Remscheid einem fünfköpfigen Widerstandausschuß an, dessen Ziel es war, die Stadt kampflos den amerikanischen Truppen zu übergeben. Nach der Befreiung wieder Mitglied der KPD, war er bis 1951 Dezernent des städtischen Fürsorgeamtes. Ernst Zulauf starb am 24. November 1960 in Remscheid. Armin Breidenbach veröffentlichte 1996 eine biographische Skizze über Ernst Zulauf.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten