In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Zwilling, Georg
* 21.9.1892 ✝ 5.11.1944
Geboren am 21. September 1892, Sohn eines Arbeiters; wurde Bauarbeiter, war schon in jungen Jahren aktiv in der SPD. Ende 1918 Mitglied des Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrates, trat 1919 in die USPD ein und gehörte zu den Gründern der KPD in Mörfelden, das in Hessen immer zu den Hochburgen der KPD zählte. Auf dem VII. Parteitag in Jena im August 1921 wurde Georg Zwilling als Vertreter für den Bezirk Hessen-Frankfurt in den ZA gewählt. Er war einer der Initiatoren des Volkshaus-Vereins und wurde 1931 Bürgermeister von Mörfelden. Im ersten Wahlgang am 27.September 1931 erhielt Zwilling 1022 Stimmen und in der Stichwahl am 8. November 1931 dann 1578 Stimmen, über dreihundert mehr als sein Mitbewerber Ludwig Geiß. Die Hessische Landesregierung bestätigte ihn nicht in diesem Amt. Er erlitt im Februar 1932 einen schweren Motorradunfall, daraufhin wurde ein Staatskommissar für die Gemeinde Mörfelden eingesetzt. 1932 wurde Zwilling als KPD-Abgeordneter in den Hessischen Landtag gewählt. Von März bis Mai 1933 »Schutzhaft« im KZ Osthofen, bis September im Gerichtsgefängnis Frankfurt/M. Danach Arbeiter, im Zweiten Weltkrieg noch Soldat. Georg Zwilling kam am 5. November 1944 auf der Heimfahrt nach Mörfelden in Stadtlohn an der holländischen Grenze bei einem Tieffliegerangriff ums Leben.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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