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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Triebel, Oskar

* 13.1.1891 – ✝ 24.5.1968

Geboren am 13. Januar 1891 in Barmen, Sohn eines Webers (Bruder von Gustav Triebel); lernte Schlosser, trat in den DMV und in die Arbeiterjugend ein. Auch er floh bei Kriegsausbruch in die Niederlande, um sich dem Militärdienst zu entziehen. 1918 Mitbegründer des Spartakusbundes in Barmen, war Ende 1918 dessen Delegierter auf dem Gründungsparteitag der KPD. Triebel, seit Anfang 1919 Leiter der Ortsgruppe Barmen, unterzeichnete 1920 als Vertreter der aufständischen Ruhrarbeiter nach der Niederschlagung des Kapp-Putsches das Bielefelder Abkommen. Dafür drohte ihm die BL mit Ausschluß. 1923 wurde er von der belgischen Besatzung als Geisel festgenommen. Von 1923 bis 1929 Redakteur und Verlagsleiter der »Niederrheinischen Arbeiterzeitung« in Duisburg, zugleich dort Stadtverordneter und Vorsitzender der KPD-Fraktion, Mitglied des Provinzialrats. Triebel wurde 1929 als Rechter aus der KPD ausgeschlossen, woraufhin die gesamte Stadtratsfraktion (zwölf Personen) das Mandat niederlegte. Er wurde Mitglied der KPO und leitete deren Ortsgruppe Duisburg-Hamborn. Zuletzt städtischer Angestellter, im Juli 1933 wurde er entlassen. Illegal für die KPO tätig, hatte er enge Verbindungen zu Dagobert Lubinski in Düsseldorf sowie zu konspirativ arbeitenden SAP-Gruppen. Im März 1934 in Essen festgenommen, wurde er am 12. Oktober 1934 vom OLG Hamm zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Danach zwar freigelassen, aber 1937 erneut verhaftet, kam ins KZ Oranienburg. Während des Krieges im Bergbau und nach dem 20. Juli 1944 nochmals für kurze Zeit inhaftiert. Mitte Mai 1945 gründete Oskar Triebel den Kampfbund gegen den Faschismus in Duisburg, einen informellen Zusammenschluß von SPD-, SAP-, KPO- und KPD-Mitgliedern. Er trat 1946 in die SPD ein, hielt losen Kontakt mit der Gruppe Arbeiterpolitik. Bis 1954 Leiter des Arbeitsamts in Duisburg, wieder in den Stadtrat gewählt und dort SPD-Fraktionsvorsitzender. Wegen kommunalpolitischer Differenzen im Oktober 1959 zurückgetreten, verließ er die SPD bei Bildung der Großen Koalition 1966. Oskar Triebel starb am 24. Mai 1968 in Duisburg.

Wer war wer in der DDR

Troegner, Franziska

* 18.7.1954

Geb. in Berlin; Vater Schauspieler u. Regisseur Werner T., Mutter Sängerin; Abitur; 1969 – 76 im Jugendstudio des Kabaretts »Die Distel« in Berlin; 1973 – 76 Ausbildung bei Doris Thalmer am Berliner Ensemble (BE); 1976 – 93 Engagement am BE unter  Ruth Berghaus, u. a. als Grusche in  Bertolt Brechts »Der kaukasische Kreidekreis« (auch Gastspiele in Athen, Edinburgh, Paris, Mailand, Moskau, Mexico-Stadt), die Polly in »Die Dreigroschenoper« u. die Kattrin in »Mutter Courage«; in Fernsehfilmen: u.…

Wer war wer in der DDR

Trommer, Peter

* 12.6.1939

Geb. in Stollberg (Erzgeb.); Vater Arbeiter; Grund- u. Oberschule; 1957 / 58 Praktikant bei der »Volksstimme« in Karl-Marx-Stadt; 1958 – 62 Studium an der KMU Leipzig, Dipl.-Journalist; 1959 SED; 1960 / 61 Praktikant bei der »Freiheit« in Halle; 1962 wiss. Ass. am Inst. für Marxismus-Leninismus der KMU Leipzig; 1962 – 64 Lokalred., 1965 – 72 Ltr. der Abt. Kultur, 1972 – 74 stellv. Chefred., 1974 – 87 Chefred. des SED-Bezirksorgans »Märkische Volksstimme« in Potsdam (Nachf. von  Willi…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Trottner, Anni

* 12.8.1902 – ✝ 7.7.1968

Geboren am 12. August 1902 in Berlin-Britz, Tochter einer Arbeiterfamilie; Arbeiterin in einer Bäckerei, später Stenotypistin. 1919 Mitglied der KJD, 1923 der KPD. 1924 einige Monate in der Zentrale der KPD beschäftigt, wurde sie im Herbst 1924 nach Moskau an die deutsche Sektion der Komintern delegiert. Dann von 1925 bis 1928 Stenotypistin und Sekretärin bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Sie lebte mit Nathan Landesmann (* 24. 5. 1905 – †?) zusammen, der für den AM-Apparat, für die Komintern und die GRU arbeitete. Beide übersiedelten Ende 1928 in die Sowjetunion, da gegen Landesmann in Deutschland ermittelt wurde. Sie arbeitete am Marx-Engels-Institut, anschließend im Büro der KJI in Moskau, während Landesmann in Moskau Mitarbeiter der OGPU wurde, beide wohnten zeitweise im Hotel »Lux«. 1931 Rückkehr nach Deutschland, Sekretärin im Westeuropäischen Büro der KJI in Berlin. Im April 1933 emigrierte sie in die Sowjetunion, kam unter dem Parteinamen Maria Schwab ins Sekretariat der KJI bzw. als Sekretärin von Arthur Pieck ins Büro des Internationalen Revolutionären Theaterbundes (IRTB) in Moskau. Ende 1935 wegen Kontakten zu Nathan Landesmann, der inzwischen als Verräter verdächtigt wurde, aus der Partei ausgeschlossen. Landesmann soll sich zunächst dem britischen Geheimdienst in Palästina angeboten haben und später in Berlin für die Gestapo als »Auskunftsperson« tätig geworden sein. Anni Trottner, in Moskau in der 2. Staatlichen Uhrenfabrik beschäftigt, wurde Anfang September 1937 vom NKWD festgenommen und im Februar 1938 wegen »konterrevolutionärer Gruppenbildung« vom Obersten Gerichtshof der UdSSR zu zehn Jahren Haft verurteilt. Nach ihrer Freilassung bis 1949 Kolchosarbeiterin in Kasachstan, durfte sie im Juni 1956 in die DDR ausreisen, wurde Sekretärin beim Dietz Verlag. Anni Trottner starb am 7. Juli 1968 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Tschapek, Gustav

* 7.9.1898 – ✝ 4.4.1968

Geb. in Wiese (Krs. Friedland, Böhmen/Lonka u Litvínova, Tschechien); Vater Arbeiter; Volksschule; 1912 – 14 Landarb.; 1915/16 Arbeiter; 1916 – 18 Soldat in der österr.-ungar. Armee; 1918 – 21 Landarb.; 1919 SPČ; 1921 KPČ; 1921 – 26 Farbkoch; 1926 – 28 Bauarb.; 1928 Sekr., 1930 Geschäftsf. im Roten Textilarbeiterverb.; 1931 vier Wochen Haft; 1938 Militärdienst; 1939 Emigr. in die UdSSR; Arbeit im Traktorenwerk in Stalingrad, ab 1941 Kasachstan; 1943 Pol.-Instrukteur in Kriegsgefangenenlagern.…

Wer war wer in der DDR

Tschiche, Hans-Jochen

* 10.11.1929 – ✝ 25.6.2015

Geb. in Kossa (Krs. Bitterfeld); Vater Bäckermstr.; 1946 – 48 FDJ; 1948 Abitur in Wittenberg; 1948/49 Studium der Theol. in Berlin (West); ab 1949 Neulehrerkurs, 1950 Ausschl. nach Weigerung, einer pol. Org. beizutreten; 1950 – 55 Forts. des Theol.-Studiums in Berlin (West u. Ost); 1956 – 58 Vikar in Hilmsen; 1958 Ordination; 1958 – 60 Hilfsprediger; 1958 – 75 Pfarrer in Meßdorf (Altmark, Kirchenkrs. Osterburg); 1968 öffentl. Stellungnahme gegen die Intervention der Warschauer-Vertrags-Staaten…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Tugend, Otto

* 7.4.1882

Geboren am 7. April 1882 in Berlin-Reinickendorf, Sohn einer Arbeiterfamilie; wurde Filmvorführer. Er trat 1901 der SPD bei und war in Berlin Funktionär. Im Weltkrieg für die Spartakusgruppe aktiv, seit 1920 in der KPD. Ab 1925 war Tugend hauptamtlich im RFB tätig, sowohl in der Berliner BL aktiv als auch Mitglied der Reichsführung. Nach dem Verbot des RFB 1929 führend im Kampfbund gegen den Faschismus. Mit Frau und Tochter emigrierte er im September 1933 in die UdSSR. Dort wurde die ganze Familie im September 1937 vom NKWD verhaftet, das weitere Schicksal ist unbekannt.

Wer war wer in der DDR

Turek, Ludwig (Andreas)

* 28.8.1898 – ✝ 9.11.1975

Geb. in Stendal (Altmark); Vater Schlosser; Volksschule; Arbeit als Kleinknecht; Schriftsetzerlehre; dann Arbeit als Buchdrucker, Konditor, Landarb., Zigarrenhändler, Bergmann, Seemann; SAJ; 1916 Soldat im 1. Weltkrieg, Desertion u. anschl. bis Nov. 1918 Festungshaft in Spandau; USPD; 1918 KPD; 1920 Freiw. in der Roten Ruhr-Armee, Beteiligung an der Niederschlagung des Kapp-Putsches; Gewerkschaftsfunktionär u. a. im Bergbau; 1928 BPRS; 1930 – 32 Aufenthalt in der Sowjetunion auf Einladung des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Tuttas, Karl

* 24.10.1903 – ✝ 18.10.1978

Geboren am 24. Oktober 1903 in Horst-Emscher, Sohn einer Arbeiterfamilie. Landarbeiter, von Anfang 1920 bis April 1931 Bergmann auf verschiedenen Zechen in Deutschland. Seit 1921 in der KJD, seit 1928 Mitglied der KPD. 1931 Stadtteilleiter in Gelsenkirchen, hielt als Angehöriger des AM-Apparates auch Verbindung zu dem von Hans Ebeling (* 2. 9. 1897 – † 17. 5. 1968) geleiteten »Jungnationalen Bund«. 1933/34 Kursant an der M-Schule der Komintern, Schuldeckname Alber. Im August 1934 Rückkehr nach Deutschland, illegale Arbeit unter Heinrich Wiatrek als Leiter des Abwehrapparates (Deckname Ludwig) im Bezirk Niederrhein. Am 27. Mai 1935 in Düsseldorf festgenommen, unternahm Tuttas nach schweren Mißhandlungen im Polizeigefängnis einen Selbstmordversuch, er stürzte sich über das Treppengeländer hinab, erlitt schwere Kopfverletzungen und einen Unterschenkelbeinbruch. Am 7.September 1936 wurde er vom VGH im Verfahren mit Hans Israel u. a. zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, Haft in Lüttringhausen, Wolfenbüttel, Celle und Hameln. Im Juni 1945 Rückkehr nach Gelsenkirchen, später wohnte er in Herne, Mitglied und Funktionär der KPD, ab 1969 der DKP. Karl Tuttas starb am 18. Oktober 1978 in Fulda. 1980 veröffentlichte der Mitteldeutsche Verlag seine Lebenserinnerungen: »Einer von jenen. Erinnerungen.« Autobiographische Aufzeichnungen eines Ruhr-Kumpels an die NS-Zeit.

Wer war wer in der DDR

Tzschoppe, Herbert

* 2.7.1927

Geb. in Teuplitz (Krs. Sorau, Prov. Brandenb. / Tuplice, Polen); Vater Tafelglasmachermstr., Mutter Arbeiterin; Volksschule in Neupetershain (Krs. Calau, Niederlausitz); 1942 – 44 Lehre als Verwaltungsangest. beim Rat der Gemeinde Neupetershain; 1944 / 45 RAD. 1945 KPD, 1946 SED; April – Juni 1945 Gemeindearb., 1945 – 50 Angest. beim Rat der Gemeinde Neupetershain; 1949 / 50 Landesverwaltungsschule in Königs Wusterhausen; 1950 Org.-Instrukteur im Min. für Gesundheit u. Arbeit der brandenburg.…

Wer war wer in der DDR

Ufholz, Christiane

* 1.9.1947 – ✝ 1.1.2023

Geb. in Leipzig; Mutter Sekretärin des Leipziger OB, Vater Musiker; 1954 – 64 OS, daneben im Rundfunkkinderchor Leipzig; 1964 – 66 Berufsausb., danach Arbeit als Friseuse, 1970 Meisterabschluß; ab den frühen 1960er Jahren Sängerin in versch. Leipziger Amateurbands, zunächst vorwiegend Interpretationen internat. Beat- u. Soulgrößen; im März 1965 von  Klaus Renft entdeckt u. engagiert für »The Butlers« (verboten im Okt. 1965), 1969 – 71 bei »Studio-Team Leipzig« um Gerd Kolbe; 1972 Einstieg bei…

Wer war wer in der DDR

Uhlich, Erich

* 13.12.1915 – ✝ 13.3.2007

Geb. in Rabenstein (Krs. Chemnitz); Vater Arbeiter; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Buchdrucker, 1930 SAJ; Wehrmacht. 1945 Buchdrucker in Chemnitz; 1945 SPD, 1946 SED; 1945 – 47 Angest. der Gemeinde Rabenstein; 1948 – 51 1. Sekr. der SED-KL Chemnitz, 1948 – 52 Mitgl. der SED-LL Sachsen; 1950 Stadtverordn. in Chemnitz; 1951 – 59 OB von Leipzig (Nachf. von  Max Opitz); Stud. an der PHS des ZK der KPdSU in Moskau; 1952 – 60 Mitgl. der SED-BL Leipzig, ab 1954 auch zeitw. Mitgl. des Büros…

Wer war wer in der DDR

Triebel, Hans

* 7.2.1936

Geb. in Dessau; nach dem Abitur 1954 – 59 Studium der Mathematik an der Univ. Jena, Dipl.-Mathematiker; 1959/60 Industrietätigkeit im VEB Carl Zeiss Jena; 1961 Assistent; 1962 Prom. mit der Arbeit »Über die Laméschen Differentialgleichungen« an der Univ. Jena; 1966 dort Habil. mit einer Arbeit über Untersuchungen von nichtlinearen Differentialoperatoren in Funktionenräumen; 1969 Doz. u. seit 1970 ord. Prof. für Analysis an der Univ. Jena; 1978 Korr. Mitgl., 1987 – 92 Ord. Mitgl. der AdW; 1983…

Wer war wer in der DDR

Tröger, Hilmar

* 19.12.1929 – ✝ 16.11.2019

Geb. in Hundshübel (Krs. Aue); Vater Maurer; Grund- u. FS; 1946 – 49 Grubenarbeiter, 1949 Bergvorschüler im »Karl-Liebknecht-Schacht«, 1949/50 Grubenarbeiter bzw. Grubensteiger im Bergwerk »Dtl.«; 1950 – 53 Studium an der FS für Bergbau Zwickau; 1953 – 55 Prod.-Ing. im VVB Steinkohle bzw. Ltr. der Abt. Prod. im Min. für Schwerindustrie; 1954 Mitgl. SED, Mitarb. in der SED-BL Chemnitz bzw. Karl-Marx-Stadt; 1955 – 58 Ltr. der Hauptverw. Steinkohle im Min. für Kohle u. Energie; ab 1958…

Wer war wer in der DDR

Trommsdorff, Siegfried

* 3.6.1902 – ✝ 8.12.1975

Geb. in Erfurt; Vater Apotheker; Schulbesuch in Erfurt u. im Internat in Gumperda (Krs. Jena); Gärtnerlehre; danach jeweils mehrj. berufl. Aufenthalte in Ungarn, der Schweiz u. Schweden; 1933 Rückkehr nach Dtl.; ab 1936 Gartenbau- u. Samenzuchtunternehmer in Erfurt. Aug. 1945 CDU; 1945 – 52 Stadtverordn. in Erfurt; 1947 – 49 Ltg. u. Aufbau der dortigen CDU; ab April 1947 stellv., ab Okt. 1947 Vors. der CDU in Thür., loyale Haltung gegenüber der SMAD; ab Sept. 1948 Mitgl. im CDU-Hauptvorst.; 1949…

Wer war wer in der DDR

Trumpold, Harry

* 23.7.1928 – ✝ 18.11.2012

Geb. in Chemnitz; Vater Arbeiter; OS in Dresden, Abitur; 1948 LDPD; 1948 – 52 Studium an der TH Dresden (Feinmeßtechnik), Dipl.-Ing.; 1952 – 57 wiss. Assistent bzw. Oberassistent am Inst. für Meßtechnik der TH Dresden; 1957 Prom. zum Dr.-Ing.; seit 1957 Lehrtätigkeit an der HS für Maschinenbau bzw. der TH Karl-Marx-Stadt; seit 1957 Mitgl. der KdT; 1964 Habil.; seit 1964 ord. Prof. mit Lehrstuhl für Meßtechnik u. Austauschbau; Ltr. des Wissenschaftsber. Fertigungsmeßtechnik an der TH…

dissidenten.eu

Tschcheidse, Tamar

* 1960

Tamar (Tamriko) Tschcheidse wurde 1960 in Tiflis geboren. Ihr Vater war der bekannte georgische Filmregisseur und Generaldirektor des Filmunternehmens Kartuli Pilmi (Gruzija-Film) Rewas Tschcheidse (1926–2015). Nach ihrem Schulabschluss 1976 studierte Tamar Tschcheidse an der Historischen Fakultät der Universität Tiflis. Nach dem Diplom war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum der mittelalterlichen Klosteranlage Dawit Garedscha. Bereits in der Oberschule wirkte Tschcheidse an der…

dissidenten.eu

Tschornowil, Wjatscheslaw

* 1937 – ✝ 1999

Wjatscheslaw Tschornowil kam am 24. Dezember 1937 in dem Dorf Jerki im Gebiet Tscherkask als Kind von Dorflehrern zur Welt. 1960 beendete er mit Auszeichnung ein Journalismus-Studium an der Universität Kiew. Schon als Student erregte er mit seinen unabhängigen Ansichten Missfallen und musste sein Studium 1958 für ein Jahr unterbrechen. Drei Jahre arbeitete er als Redakteur von Jugendfernsehsendungen in Lwiw. Im Mai 1963 zog er nach Kiew und legte 1964 die Prüfung für ein Promotionsstudium der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Tunkel, Rudolf

* 18.4.1898

Geboren am 18. April 1898 in Zülz/Oberschlesien; Landarbeiter, später Bergmann. 1922 Mitglied der KPD, für die er verschiedene Funktionen ausübte. 1927 Sekretär des »Bundes schaffender Landwirte« in Schlesien. 1929 in der zentralen Leitung dieses kommunistischen Bauernbundes in Berlin. Im Mai 1928 wurde Tunkel als Abgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt. Er wurde Anfang 1932 aus der KPD ausgeschlossen, war deshalb seit dem 16. März 1932 im Preußischen Landtag fraktionslos und im April 1932 nicht wieder gewählt. Weitere Daten seines Lebenslaufs ließen sich nicht ermitteln.

Wer war wer in der DDR

Türkowsky, Frank

* 14.4.1959

Geb. in Görlitz; Vater Musiker; POS, EOS, 1977 Abitur; 1973 FDJ; 1977 – 80 NVA; 1978 SED; 1980/81 Instrukteur der FDJ-KL Görlitz; 1981/82 Lehrgang an der SED-BPS Dresden; 1982 – 85 1. Sekr. der FDJ-KL Görlitz; 1985 – 88 Studium an der PHS, Dipl.-Gesellschaftswiss.; 1988 2. Sekr., Aug. – Nov. 1989 1. Sekr. der FDJ-BL Dresden (Nachf. von Christine Feiks); Nov. 1989/90 1. Sekr. des ZR der FDJ (Nachf. von  Eberhard Aurich). Lebt in Görlitz u. arbeitet dort in der Versicherungs- u. Finanzbranche.

Wer war wer in der DDR

Tutzke, Dietrich

* 11.5.1920 – ✝ 26.12.1999

Geb. in Altdöbern (Niederlausitz); Vater Lehrer; Gymnasium; 1940 – 47 Studium der Medizin in Leipzig, Halle, Greifswald u. Berlin, unterbrochen von Kriegsdienst u. Einsatz als Unterarzt der Wehrmacht. 1947 – 52 Assistenzarzt am Patholog. Inst. des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt, Referent für Seuchenbekämpfung im Hauptgesundheitsamt Dresden, Abt.-Ltr. Hygiene u. Seuchenbekämpfung im Sächs. Min. für Gesundheitswesen; 1951 Diss. zur Seuchenbekämpfung in Sachsen; 1953 – 65 am Inst. für…

Wer war wer in der DDR

Ubl, Günter

* 17.11.1936

Geb. in Bad Brambach (Vogtl.); Vater Lagerist, Mutter Hausfrau; Volks- u. OS; 1954 – 59 Studium an der Univ. Rostock, Dipl.-Ing. für Schiffbautechnik; 1958 SED; 1960 Investtechnologe auf der VEB Peenewerft Wolgast; 1960 – 63 Sektorenltr. im Inst. für Hochseefischerei Rostock; 1963 – 69 Fernstudium, Dipl.-Ing.-Ökonom; 1964 – 71 polit. Mitarb. der SED-BL Rostock, 1971 – 78 Sekr. der SED-GO im VEB Fischkombinat Rostock; 1975 / 76 Studium an der PHS; 1978 – 82 Sekr. für Wirtschaftspolitik der SED-KL…

dissidenten.eu

Uhl, Petr

* 1941

Petr Uhl wurde 1941 in Prag geboren, wo seine Eltern als Handelsvertreter arbeiteten. 1958 schloss er die Schule mit der mittleren Reife ab und studierte bis 1963 Maschinenbau an einer Technischen Hochschule. Anschließend arbeitete er von 1965 bis 1969 als Konstrukteur und Patent-Sachbearbeiter und unterrichtete berufsbezogene Fächer an einer technischen Oberschule für Elektrotechnik. In den 60er Jahren knüpfte er Kontakte zu linken Intellektuellen aus Westeuropa, vor allem aus Frankreich und…

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Uhlitzsch, Joachim

* 3.4.1919 – ✝ 11.2.1989

Geb. in Hoyerswerda; 1938 Abitur in Cottbus; 1938 – 41 Kaufmannslehre; ein Semester Philos. u. Kunstgesch. an der Univ. Würzburg; 1941 – 43 Kriegsdienst, Sommer 1943 Studienurlaub; 1945 Mitgl. der KPÖ. Nov. 1945 Rückkehr nach Dtl.; 1946 Agitprop-Sekr. der KPD-KL Hoyerswerda; Stadtverordn.; Delegierter zum Vereinigungsparteitag von KPD u. SPD; 1946 / 47 Lehrer an einer OS in Hoyerswerda; 1948 in der SED-LL Sachsen, Referent für Kunst-, Intellektuellen- u. Kirchenfragen; 1949 Ltr. der Abt. Kultur…

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Trilling, Wolfgang

* 16.4.1925 – ✝ 1.8.1993

Geb. in Chemnitz; zwei Jahre Soldat im 2. Weltkrieg; Studium der Theol. u. Philos. in Paderborn u. München; 1949 Eintritt ins Oratorium des Hl. Philipp Neri in Leipzig; 1952 Priesterweihe in Leipzig; 1952 – 56 Vikar in Leipzig-Lindenau; 1957 Assistent am Regional-Priesterseminar / Studium Erfurt; 1958 stellv. Studentenpfarrer in Leipzig; zw. 1959 u. 1966 Studentenpfarrer sowie bis 1969 Akademikerseelsorger in Leipzig; 1959 Dr. theol. in München; Verw. des Lehrstuhls für Exegese des Alten…

Wer war wer in der DDR

Trölitzsch, Gerhard

* 2.3.1926 – ✝ 12.4.2017

Geb. in Limbach-Oberfrohna (Krs. Chemnitz); Vater Zimmermann, Mutter Näherin; 1932 – 40 Volksschule in Oberfrohna; 1936 – 40 Dt. Jugend; 1940 – 43 Ausbildung zum Maurer in Limbach (Sachsen); 1940 – 43 HJ; 1943 RAD, Arbeitsmann; 1943 – 3.3.1945 Wehrmacht, Gefr.; März 1945 – Jan. 1946 amerik. Kriegsgefangenschaft in Frankreich. 1946 SED; 1946 Maurer in Oberfrohna; 1946/ 47 ABF Chemnitz; 1947 – 53 Studium der Architektur an der TH Dresden, Dipl.-Ing.; 1953 – 55 wiss. Mitarb. u. persönl. Ref. beim…

Wer war wer in der DDR

Trostorff, Klaus

* 12.11.1920 – ✝ 7.8.2015

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Zimmermann (später Opernsänger u. Gesangslehrer); Volks- u. Mittelschule; ab 1937 Ausbildung zum Kaufm.; anschl. im Beruf tätig, später Bauarbeiter bei der Reichsbahn, Orthopädiemechaniker; aktiv im Widerstand gegen das NS-Regime; 28.10.1943 wegen »staatsfdl. u. sowjetfreundl. Einstellung« sowie »Verbreitung von Feindnachrichten« inhaftiert; Okt. 1943 – April 1944 Haft im Polizeigefängnis Breslau, 1944/45 KZ Buchenwald. Juni 1945 in Breslau, Aug. 1945…

dissidenten.eu

Tschalidse, Waleri

* 1938 – ✝ 2018

Waleri Tschalidse wurde 1938 in Moskau geboren. Sein Vater war Ingenieur, seine Mutter Architektin. Er ging zum Studium ins georgische Tiflis (Tbilissi), wo er 1965 seinen Universitätsabschluss in Physik machte. Nach der Rückkehr nach Moskau wurde er Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Forschungsinstitutes für Plastische Chemie und veröffentlichte einige wissenschaftliche Artikel. Zusammen mit Alexander Jessenin-Wolpin und Boris Zukerman war er ein Pionier der juristischen Bildung unter der…

Wer war wer in der DDR

Tscheschner, Dorothea

* 27.12.1928

Geb. in Brieg (Schles. / Brzeg, Polen); Vater Architekt; 1935 – 38 Volksschule, 1938 – 44 Oberschule Brieg; 1944 / 45 Panzergräbenbau für die Wehrmacht; 1946 / 47 in poln. u. sowj. Zwangsarbeiterlagern, anschl. bis 1948 im Flüchtlingslager Hoyerswerda u. Chemnitz. 1948 / 49 Ausbildung zur Bau- u. Möbeltischlerin; 1949 – 52 Studium an der Techn. Akad. Chemnitz u. ab 1952 an der FS für Bauwesen Görlitz (erste Frau im Studiengang), Ing. für Architektur; 1952 – 56 Studium an der HAB Weimar,…

Wer war wer in der DDR

Tschuikow, Wassili Iwanowitsch

* 12.2.1900 – ✝ 8.3.1982

Geb. in Serebrjanyje Prudy (b. Moskau); Schlosser; 1917 Matrose; 1919 Mitgl. der KPR(B) bzw. KPdSU; 1919 Regt.-Kdr.; bis 1925 Militärakad. Frunse; 1927 Militärberater in China; danach versch. Kdo.-Stellungen in Infanterie- u. Panzerregt., Oberst; ab 1941 Oberbefehlshaber der 64. bzw. der 62. Armee, führend an der Stalingrad-Schlacht u. nach deren Umbildung zur 4. Gardearmee entscheidend an der Einnahme Berlins beteiligt; 1944 u. 1948 Held der Sowjetunion. 1945/46 Chef der SMA in Thür.; 1946 – 49…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Tünnermann, August

* 18.8.1896 – ✝ 23.12.1982

Geboren am 18. August 1896 in Rolfshagen bei Obernkirchen/Krs. Rintelen, Sohn eines Korbmachers; lernte Schlosser, war anschließend Maschinist und Büromaschinenmechaniker. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg, schwer verwundet, er verlor das rechte Bein. Erst 1920 aus dem Lazarett entlassen, dann Arbeiter auf dem Kalibergwerk Friedrichshall in Sehnde in Niedersachsen. 1921 trat er in die KPD ein, leitete die KPD-Ortsgruppe in Sehnde und wurde Mitglied der BL Niedersachsen, zeitweise Leiter der Abteilung Land und ab 1932 Mitglied des Sekretariats. Von 1925 bis 1933 Kreistagsabgeordneter und 1931/32 Abgeordneter des Provinziallandtags von Hannover. Tünnermann wurde im April 1932 in den Preußischen Landtag gewählt. Am 27. April 1933 festgenommen, saß er bis April 1934 in »Schutzhaft«. Danach in der Landwirtschaft tätig, im September 1939 erneut inhaftiert, 1940 aus dem KZ Sachsenhausen entlassen, Arbeiter. Von Mai bis November 1945 Landrat in Burgdorf, anschließend Sekretär der KPD Burgdorf, er gehörte von 1946 bis 1950 dem Sekretariat des KPD Niedersachsen an, bis zum Parteiverbot Mitarbeiter für Org. und Kader. Er war 1946 Abgeordneter und Vizepräsident des ernannten Hannoverschen Landtages, 1968 Mitglied der DKP. August Tünnermann starb am 23. Dezember 1982 in Sehnde.

Wer war wer in der DDR

Turra, Mario

* 27.9.1920 – ✝ 16.6.2003

Geb. in Falkenstein (Vogtl.); Vater Deutsch-Italiener; aufgew. in Pulsnitz; Lehre als Dekorateur; danach Schauspielunterricht; 1969 Abschl. als Dipl.-Theaterwiss. an der Theater-HS Leipzig; erste Rollen in Zwickau u. Heidelberg; 1943 zwangsverpflichtet zur Arbeit bei der Reichsbahn. Ab 1945 wieder Schauspieler, 1948 Übersiedl. nach Wien, Rollen am Burgtheater u. an der Scala, polit. Kabarett; KPÖ; 1957 Übersiedl. in die DDR, ab 1960 DDR-Staatsbürgerschaft; SED; Schauspieler in Wittenberg, dann…

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Tychyj, Olexa

* 1927 – ✝ 1984

Olexa (Oleksij) Tychy wurde 1927 auf dem Hof Ischewka (Gebiet Stalino, heute: Donezk) in einer Bauernfamilie geboren. Er besuchte das Landwirtschaftsinstitut in Saporischschja (Saporoschje) und die Eisenbahningenieurschule in Dnipropetrowsk (Dnepropetrowsk, heute: Dnipro). Nach seinem Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Moskau arbeitete er als Lehrer für Physik, Mathematik und Ukrainisch in den Bezirken Saporischschja und Stalino, später auch als Bauarbeiter und…

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Udam, Erik

* 1938 – ✝ 1990

Erik Udam wurde 1938 in Tallinn (Reval) geboren und besuchte dort die Höhere Schule. Als Schüler schloss er sich der von Taivo Uibo gegründeten konspirativen Jugendorganisation *Adler an. Am 18. Oktober 1955 wurde er wegen Verbreitung antisowjetischer Flugblätter in der Schule festgenommen und am 26. Dezember 1955 vom Obersten Gericht der Estnischen SSR nach *Artikel 58, Paragraf 10 Strafgesetzbuch der RSFSR zu sechs Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Am 23. April 1956 wurde er jedoch auf…

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Uhlendahl, Heinrich

* 4.3.1886 – ✝ 28.12.1954

Geb. in Essen-Borbeck; Vater Eisenbahnbeamter; 1905 – 12 Studium der Germanistik, Gesch. u. Philos. an den Univ. Berlin u. Münster, 1912 Prom. zum Dr. phil.; 1914 – 18 Sold. im Ersten Weltkrieg; 1919 Bibliotheksass., 1921 Bibliothekar, 1923 in der Generalverw. der Preuß. Staatsbibliothek in Berlin; 1924 Berufung zum Dir., 1938 GD der Dt. Bücherei in Leipzig; setzte sich vor allem für internat. Beziehungen zwischen den Bibliotheken, die Erwerbung auch von Exilliteratur u. den Ausbau als zentrale…

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Uhlmann, Richard

* 12.1.1884 – ✝ 29.12.1962

Geboren am 12. Januar 1884 in Zschopau, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Eisendreher. 1908 Mitglied der SPD, aus der er 1914 austrat und sich 1917 der Spartakusgruppe anschloß. Seit 1919 Mitglied der KPD, 1921 als Betriebsrat der sächsischen Maschinenfabrik »Hartmann« in Chemnitz gemaßregelt. 1922 Besuch der KPD-Parteischule in Berlin. Uhlmann war Stadtverordneter in Chemnitz, im Frühjahr 1923 als Polleiter der BL Hessen nach Frankfurt/M. geschickt. Nach Aufhebung des KPD-Verbots im Frühjahr 1924 Rückkehr nach Chemnitz, dort bis 1928 Buchhändler verschiedener linker Verlage und Literaturobmann der BL Erzgebirge-Vogtland. Von 1929 bis 1932 Geschäftsführer des Verlages »Der Kämpfer« Chemnitz, 1932/33 Verlagsgeschäftsführer beim »Ruhr-Echo« in Essen. Ab Februar 1933 für die illegale BL Rheinland-Westfalen tätig, Ende März 1933 in Berlin verhaftet und schwer mißhandelt. Nach kurzzeitiger Entlassung erneut festgenommen und bis August 1934 im KZ Sachsenburg. Uhlmann arbeitete bis 1945 als Dreher in Leipzig und hatte hier Kontakt zur Widerstandsgruppe um Otto Engert. Von 1945 bis 1948 in der Stadtverwaltung Leipzig, ab Juni 1948 Leiter der Gemeindeabteilung des Innenministeriums der Landesregierung Sachsen. Seit 1949 Rentner in Dresden, er erhielt 1959 den VVO in Silber. Richard Uhlmann starb am 29. Dezember 1962 in Dresden.

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Trillitzsch, Otto

* 16.10.1898 – ✝ 15.4.1974

Geb. in Gera; Vater Weber; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1916 SPD; 1917 – 19 Soldat; 1919 USPD, 1920 KPD; 1924 – 30 Red. der »Neuen Zeitung« bzw. der »Ostthüringischen Arbeiterzeitung« in Gera; 1929 / 30 KPD-Parteischule in Berlin-Fichtenau; 1930 – 33 Red. beim »Thüringer Volksblatt« in Erfurt (ehem. »Gothaer Tageblatt«); ab Jan. 1933 illeg. Arbeit im Auftrag der KPD-LL in Thüringen, ab 1934 in Oberschles. u. im Rheinland (Westfalen); Febr. 1935 Verhaftung, Aug. 1935… Geboren am 16. Oktober 1898 in Gera, Sohn eines Webers; lernte Maschinenschlosser, trat 1916 in die SPD ein, von 1917 bis 1919 Soldat im Weltkrieg. 1919 Mitglied der USPD, Ende 1920 der KPD, von 1924 bis 1930 Redakteur der »Neuen Zeitung« bzw. der »Ostthüringischen Arbeiterzeitung« in Gera, dann bis Anfang 1933 Redakteur des »Thüringer Volksblattes« in Erfurt. Ende Januar 1933 mit Hermann Grosse illegale Arbeit in Thüringen, Anfang Januar 1934 Instrukteur des ZK in Oberschlesien und später Rheinland/Westfalen. Trillitzsch wurde im Februar 1935 festgenommen, im August 1935 zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt und saß bis 1945 in Zuchthäusern und KZs. Von 1945 bis 1950 Mitglied des Sekretariats der KPD- bzw. SED-Landesleitung Thüringen, Chefredakteur der »Thüringer Volkszeitung«, anschließend bis 1953 der »Sächsischen Zeitung« in Dresden. Von 1953 bis 1955 ND-Korrespondent in Moskau und von 1956 bis 1966 erneut stellvertretender Chefredakteur der »Sächsischen Zeitung«. 1973 erhielt er den Karl-Marx-Orden. Otto Trillitzsch starb am 15. April 1974 in Dresden.Kirsten Nies

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Trolle, Lothar

* 22.1.1944

Geb. in Brücken (b. Sangerhausen / Sachsen-Anh.); Mutter Hebamme; 1963 Abitur; Handelslehre; Arbeit als Handelskfm., Transport- u. Bühnenarb.; 1966 – 70 Studium der Philos. an der HU Berlin bei  Wolfgang Heise; 1968 erstes Stück »Papa Mama«; seit 1970 freischaff. Schriftst. in Berlin (Dramatik, Übers., Hörspiele, Prosa); 1983 – 87 Mithrsg. der Ztschr. »Mikado« (zus. mit  Uwe Kolbe u.  Bernd Wagner), wichtiges nichtoffiz. Periodikum für Texte »diesseits u. jenseits des Vokabulars der Macht u. der…

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Trötscher, Otto

* 1.9.1918 – ✝ 17.6.2008

Geb. in Reichenberg (Nordböhmen / Liberec, Tschechien); Vater Schriftsetzer; Volks- u. Bürgerschule; Lehre u. Arbeit als Dentist (Zahntechniker); 1924 – 32 Mitgl. der Jungen Pioniere; 1932 – 36 KJV der ČSR; 1936 KPČ; 1939 illeg. Arbeit in Reichenberg; 1939 – 41 Wehrmacht, 29.12.1941 Desertion, übergelaufen zur Roten Armee bei Feodosija (Krim); 1941 – 47 sowj. Kriegsgefangenschaft, 1942 Einsatz in der Roten Armee, 1942/43 Antifa-Schule Lager 74. 1947 Rückkehr nach Dtl.; SED (unter Anrechnung der…

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Tschanturia, Giorgi

* 1959 – ✝ 1994

Giorgi (Gia) Tschanturia wurde 1959 in Tiflis geboren. Sein Vater war ein angesehener Ingenieur, seine Mutter Philologin und Pädagogin. Noch als Abiturient trat Tschanturia 1976 der im Untergrund agierenden Jugendorganisation *Kampfbund zur Befreiung Georgiens bei. Hier war er an der Vervielfältigung von Flugblättern beteiligt, die am 7. November 1977 und am 17. Februar 1978 in Tiflis verteilt wurden, und engagierte sich bei der Vorbereitung der *Demonstration am 14. April 1978. Im gleichen Jahr…

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Tschesno-Hell, Michael

* 17.02.1902 – ✝ 24.02.1980

Geb. in Wilna (Rußland / Vilnius, Litauen) in einer jüd.-lit. Fam.; Vater Kfm.; 1914 Evakuierung der Fam. nach Nischni Nowgorod, 1921 Rückkehr nach Wilna; 1922 Trennung von der Fam., Übersiedl. nach Leipzig; 1922 KPD; 1923 – 25 Studium der Rechtswiss. u. Politökon. in Jena (ohne Abschluß), Mitarb. der Kostufra; 1925 – 29 in Leipzig, dort Markthelfer u. Werkstudent; verf. Diss. »Über das Erbbaurecht in der Sowjetunion«; Mitarb. in der kommunist. Presse; ferner tätig als Übersetzer (1929 – 33…

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Tübke, Werner

* 30.7.1929 – ✝ 27.5.2004

Geb. in Schönebeck (Elbe); in der Schulzeit Zeichenunterricht bei Karl Friedrich in Magdeburg; 1945 – 47 Malerlehre in Schönebeck u. Besuch der Mstr.-Kl. für Handwerk in Magdeburg; 1948 – 50 Studium an der HS für Grafik u. Buchkunst in Leipzig, 1953/54 EMAU Greifswald (Kunsterziehung u. Psychol.); 1953/54 wiss. Mitarb. am Leipziger Zentralhaus für Volkskunst; 1954 freischaff.; 1955 – 57 Assistent an der HS für Grafik u. Buchkunst in Leipzig; seit 1963 dort Lehrtätigkeit; 1967 Doz.; 1972 Prof.;…

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Turba, Kurt

* 1.4.1929 – ✝ 3.12.2007

Geb. in Leitmeritz (ČSR / Litoměřice, Tschechien); Vater Buchhalter u. Bankangest., Mutter Verkäuferin; 1935 – 39 Volksschule in Leitmeritz u. Prag; 1939 – 44 OS in Prag; 20.4. 1943 – 45 HJ, Sportwart, Kameradschaftsführer; 1945 HJ-Schanzeinsatz. Juni 1945 – Sept. 1946 Ausbildung zum Landwirt in Břežany (b. Brno, ČSR), ab 1946 in Gaschwitz (b. Gera); 1946 Dolmetscher im Lager für Umsiedler in Rouchnice; 1946 FDJ; 1947/48 OS in Gera, Abitur; 1948 SED; 1948 KPS Luisenthal; 1948 Instrukteur beim…

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Turtschin, Walentin

* 1931 – ✝ 2010

Walentin Turtschin wurde 1931 in Podolsk im Moskauer Gebiet als Sohn eines Pflanzenphysiologen und -chemikers geboren. 1952 beendete er sein Studium an der Fakultät für Physik der Moskauer Universität. 1953–64 arbeitete er am Institut für Physik und Energie in Obninsk im Gebiet Kaluga, einem der Zentren der sowjetischen Kernforschung. Nebenher schrieb Turtschin satirische Stücke, die von Amateurtheatergruppen aufgeführt wurden, und leitete ein Studentenkabarett. Die von ihm mitherausgegeben…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Tygör, Walter

* 11.3.1901 – ✝ 17.10.1981

Geboren am 11. März 1901 in Berlin, Sohn eines Ofensetzers. Schlosser, Fotograf und Chemiegraph. Seit 1919 Mitglied der KPD, gehörte 1926 zu den Mitbegründern des Arbeiter-Fotografen-Bundes, war zeitweise deren technischer Leiter. Ab 1928 arbeitete Tygör unter dem Parteinamen Ludwig Berger hauptamtlich in der von Richard Großkopf geleiteten Paßfälscher-Werkstatt des ZK der KPD. Er emigrierte 1933 ins Saargebiet, später nach Paris und Prag, im Frühjahr 1939 nach Großbritannien. Bis 1947 Maschinenbauer und Werkmeister, er gehörte der KPD-Gruppe an. 1947 Rückkehr nach Deutschland, Instrukteur im ZS der SED, von 1950 bis 1967 zunächst Fotograf in der Geschäftsabteilung, später in der Abteilung Verkehr des ZK der SED. Walter Tygör starb am 17.Oktober 1981 in Ost-Berlin. Seine erste Frau Elfriede Tygör, geborene Pilz (*10. 10. 1903 in Berlin), war Stenotypistin, Mitglied der KPD und arbeitete bis 1935 in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, ab 1935 bei der Preußischen Landespfandbriefanstalt. Sie gehörte der von Robert Uhrig geleiteten Widerstandsgruppe an. Am 4. Februar 1942 festgenommen und vom VGH am 6. Juli 1944 im Prozeß gegen Robert Uhrig u. a. zum Tode verurteilt. Elfriede Tygör wurde am 25.August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ueberbrück, Klaus (Nikolaus)

* 13.1.1893 – ✝ 24.4.1957

(* 1893 – † 1957) Geboren am 13. Januar 1893 in Harburg, Sohn eines Eisenbahnschlossers. Werftarbeiter, ab 1911 Seemann und Heizer, 1911 Mitglied der SPD. 1914 zur Kriegsmarine, eingesetzt beim Marinekorps in Flandern. Im Juli 1918 Flug-Obermaat und Ausbildung als Jagdflieger in Celle. Hier im November 1918 Mitglied des Soldatenrates. 1919 Mitglied der USPD, 1921 der KPD, Mitarbeiter im AM-Apparat, u. a. AM-Leiter der BL Berlin-Brandenburg. Seit Mai 1923 Bote bei der sowjetischen Botschaft in Berlin, kam im Oktober 1924 in die Sowjetunion, wurde offiziell Arbeiter in einer Moskauer Radiofabrik, nahm aber am zweiten Lehrgang der M-Schule der Komintern teil. Nach Rückkehr Mitarbeiter im zentralen AM-Apparat, wurde am 23. Oktober 1931 in Berlin verhaftet, da er von einem AM-Mitarbeiter aus Breslau Sprengstoff entgegengenommen hatte. Zunächst befürchtete die KPD offenbar einen »zweiten Fall« Felix Neumann, sie nannte Ueberbrück in einem Artikel der »Roten Fahne« einen Provokateur, schickte ihm dann aber einen Anwalt. Nach achtmonatiger U-Haft wurde er vom Reichsgericht in Leipzig im Prozeß »Rabenmüller und Genossen« am 9.Juli 1932 zu acht Jahren Zuchthaus wegen »Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz und Vorbereitung zum Hochverrat« verurteilt. Bis 1938 im Zuchthaus Luckau inhaftiert, ab November 1939 im KZ Sachsenhausen, aus dem er Ende Januar 1940 entlassen wurde, Lagerarbeiter in Berlin. 1945/46 Mitglied der KPD/SED, beschäftigt bei der sowjetischen Zentralkommandantur von Groß-Berlin, später bei der Polizei. Klaus Ueberbrück starb am 24. April 1957 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Uhlhorn, Oskar

* 11.11.1907 – ✝ 29.1.1976

Geboren am 11. November 1907 in Uelzen; Packer. Mitglied und Funktionär der KPD in Bremen, 1931 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, nach seiner Rückkehr hauptamtlicher Funktionär der KPD-BL Nordwest. 1932/33 Abgeordneter der Bremer Bürgerschaft, übernahm Uhlhorn im Februar 1933 die Orgleitung der illegalen BL. Am 30. Juni 1933 festgenommen und am 6. Februar 1934 zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Später trat er politisch nicht mehr hervor. Oskar Uhlhorn starb am 29. Januar 1976 in Bremen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Uhlmann, Walter

* 14.6.1904 – ✝ 11.6.1991

Geboren am 14. Juni 1904 in Leipzig, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Feinmechaniker. Er trat 1919 der FSJ bei und war seit 1923 Funktionär der KJD, zunächst Mitglied der BL Westsachsen. Uhlmann übersiedelte 1925 nach Köln und war Bezirksleiter des KJVD Mittelrhein. Danach kurze Zeit Mitarbeiter des ZK in Berlin, auch im AM-Apparat der KPD tätig, er kehrte 1928 nach Leipzig zurück. Als führender rechter Oppositioneller wurde er im Dezember 1928 aus der KPD ausgeschlossen und gehörte zu den Mitbegründern der KPO. In Berlin kam er in die Reichsleitung der Kommunistischen Jugend-Opposition und war deren Redakteur. Nach 1933 lebte Uhlmann illegal, war von 1934 bis 1937 Mitglied des Berliner Komitees der KPO. Am 22. Februar 1937 verhaftet, am 24. November 1937 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Brandenburg/Havel verbüßte. Darüber veröffentlichte er 1983 das Buch »Leben um zu sterben« und hat in dieser Sammlung von Erinnerungsberichten einige Legenden der SED-Geschichtsschreibung enthüllt. Nach 1945 lebte Uhlmann in Ost-Berlin, war Mitglied der SED und im FDGB aktiv. Wegen drohender Verhaftung flüchtete er 1953 in die Bundesrepublik, wurde später Redakteur bei der IG Metall, u. a. für die Zeitschrift »Der Gewerkschafter«. Walter Uhlmann starb am 11. Juni 1991 in Frankfurt/M. Seine Frau Margarete (Grete) Uhlmann, geb. Müller (* 1905 – † 1990), eine Schwester von Kurt Müller, war ebenfalls Mitglied der KPD und dann der KPO. Sie stammte aus der bekannten kommunistischen Familie Müller in Berlin, deren legendäre »Mutter Müller« wegen ihrer großen Hilfsbereitschaft damals in der revolutionären Berliner Arbeiterbewegung beliebt war.